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April 03/2000
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AUSSCHUSS PRÄSENTIERTE SICH AUF DER ITB

E-Commerce gewinnt auch in der Tourismusbranche an Bedeutung

(to) Auf die Bedeutung des elektronischen Geschäftsverkehrs (E-Commerce) für den Tourismusstandort Deutschland haben die Sprecher der Fraktionen im Tourismusausschuss am 13. März in einem Pressegespräch während der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin hingewiesen.

Brunhilde Irber (SPD) erklärte, ihre Fraktion wolle mit ihrem Tourismusförderprogramm den Einsatz der neuen Technologien fördern. Wer heute nicht erkenne, dass Information, Reservierung und Buchung über alle Medien und Verkaufsstellen möglich ist, werde die Zukunft verschlafen. Die Fraktion denke an die Förderung von Kompetenzzentren sowie von Qualifizierung und Weiterbildung im Einsatz von Buchungssystemen und E-Commerce.

Klaus Brähmig (CDU/CSU) wies darauf hin, dass das Internet die Probleme für die klein- und mittelständisch geprägte Hotellerie verschärfen könnte, wenn diese nicht eine professionelle Internetstrategie entwickele und Kooperationen anstrebe. Dazu sollten auch produkt- und branchenübergreifende Allianzen mit Medienpartnern gehören.

Pressegespräch des Tourismusausschusses bei der ITB.
Pressegespräch des Tourismusausschusses bei der ITB: von links nach rechts Sylvia Voß (Bündnis 90/Die Grünen), Klaus Brähmig (CDU/CSU), Brunhilde Irber (SPD), Moderator Klaus Hildebrandt, Ausschussvorsitzender Ernst Hinsken (CDU/CSU), Ernst Burgbacher (F.D.P.) und Rosel Neuhäuser (PDS).

Nach den Worten von Ernst Burgbacher (F.D.P.) müssen sich die traditionellen Reisebüros den Herausforderungen der neuen Vertriebsmedien stellen. Der Vertrieb durch E-Commerce und Callcenter trete zwar in Konkurrenz zu stationären Reisebüros, doch werde die Masse des Pauschalreisegeschäfts vermutlich auch künftig über das Reisbüro erfolgen. Entscheidend werde es für den Reisevertrieb sein, die Möglichkeiten des Internets optimal zu nutzen.

Sylvia Voß (Bündnis 90/Die Grünen) plädierte für die Schaffung elektronischer Netzwerke, die das Know-how der Regionen zusammenführen. Dazu biete es sich an, neben privaten Initiativen auch die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) verstärkt zu nutzen. Tourismusfördermittel sollten auch für solche Netzwerke möglich werden.

Rosel Neuhäuser (PDS) stellte fest, dass sich für die Reisebranche durch E-Commerce neue Vertriebs- und Buchungswege und große Potenziale zur Steigerung des Umsatzes und der Wettbewerbsfähigkeit eröffneten. Die Zukunft der Reisebüros sei in einer Kombination von Informationen über Internet, Telefon und Fernsehen sowie einem Direktmarketing und der Möglichkeit des persönlichen Gesprächs zu sehen.

Fluch und Segen

Nach Meinung des Ausschussvorsitzenden Ernst Hinsken (CDU/CSU) führt am E-Commerce kein Weg vorbei. Hier müsse der Gesetzgeber Rahmenbedingungen schaffen. Dies sei zwar ein Segen für die Verbraucher, aber auch ein Fluch für die negativ Betroffenen, nämlich die Reisebüros. Neben dem E-Commerce werde die individuelle Beratung in den Reisebüros jedoch nach wie vor gefordert sein, sagte Hinsken.

Zuvor hatte die Vorstandsvorsitzende der DZT, Ursula Schörcher, den Abgeordneten unter anderem den Internet-Auftritt, mit dem weltweit für Reiseziele in Deutschland geworben wird, erläutert. Im Internet werde auf über 350 Seiten in Deutsch und Englisch für über 1.500 Veranstaltungen in ganz Deutschland und für mehr als 100 buchbare Pauschalangebote geworben.

Das Vorstandsmitglied der Expo 2000 Hannover GmbH, Reinhard Volk, berichtete, dass die Baumaßnahmen auf dem Expo-Gelände fast überall im Zeitplan seien. Die erste Weltausstellung in Deutschland wird am 1. Juni eröffnet. Bislang sei der Verkauf von rund 13,7 Millionen Tickets vertraglich zugesichert, 2 Millionen Tickets seien fest verkauft. Hauptabnehmer der Tickets seien die Deutsche Bahn und die Deutsche Post.

Der Vorstandsvorsitzende der Flughafen Frankfurt am Main AG, Wilhelm Bender, hatte dem Ausschuss am Vortag mitgeteilt, 1999 sei ein sehr gutes Jahr gewesen. Mit knapp 46 Millionen Passagieren habe man eine Steigerung um über sieben Prozent registriert. Bender berichtete auch über das Ergebnis des Mediationsverfahrens für die geplante Erweiterung des Flughafens.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2000/bp0003/0003055
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