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Mitwirkung des Bundes an der
Länderkulturstiftung gekündigt
Staatsministerin informiert Ausschuss
Kultur und Medien. Als Konsequenz aus dem erneuten Scheitern der
Verhandlungen zur Zusammenführung der Kulturstiftung des
Bundes (KSB) und der Kulturstiftung der Länder (KSL) wird sich
der Bund auf seine Stiftung konzentrieren und hat das Abkommen
über die Mitwirkung an der KSL gekündigt. Darüber
informierte Staatsministerin Christina Weiss die
Ausschussmitglieder am 28. Januar. Sie legte dar, über einen
Zeitraum von zwei Jahren hätten Bund und Länder über
die Systematisierung der Zuständigkeiten im Kulturbereich und
über eine gemeinsame Kulturstiftung von Bund und Ländern
verhandelt. Eine Einigung auf der Grundlage eines vom BKM
erarbeiteten Papiers "stand bereits im Sommer 2003 unmittelbar
bevor", scheiterte aber bei der Ministerpräsidentenkonferenz
vom Juli 2003 an einem für alle Beteiligten
überraschenden Veto des bayerischen Ministerpräsidenten
(CSU), erklärte Weiss.
Ein weiterer, mit den Verhandlungsführern der Länder,
den Chefs der Staatskanzleien von Baden-Württemberg und Bremen
erarbeiteter Kompromissvorschlag des BKM habe sich erneut auf die
Länder zu bewegt. Darin sei vorgesehen gewesen, dass bei
Zweifeln der Länder an der Bundeskompetenz für ein
Projekt die Förderung dann unterbleiben sollte, wenn
mindestens sechs Bundesländer widersprächen. Bayern sei
aber nicht bereit gewesen, dieser Lösung zuzustimmen und habe
vor allem an der Forderung nach Finanzierungsgrundsätzen
festgehalten.
Aus Sicht des Bundes hätte dies eine "fatale Verkoppelung"
bedeutet und dazu geführt, dass der Bund bei der Vergabe
seiner Fördermittel nicht hätte mitreden dürfen. Mit
der Ablehnung auch der Kompromisslösung durch Bayern werde das
Vorhaben einer Fusion der Kulturstiftungen zunächst "ad acta"
gelegt. Gleichwohl würde der Bund die Fusion als Ziel
weiterhin befürworten, sagte Weiss.
Alle Fraktionen stimmten darin überein, es "wäre
fragwürdig gewesen", weitergehende Zugeständnisse zu
machen. Für die Sache und die Länder sei die Konsequenz
des Scheiterns aber "mehr als bedauerlich".
Laut SPD ist zu befürchten, durch das Scheitern der Fusion
gelange weniger Förderung an die Kultur, "als wir wollen oder
nötig gewesen wäre". Die Bündnisgrünen
ergänzten, für alle im Kulturbereich komme es nun zu
einem ganz großen Ungleichgewicht. Während der Bund nun
fast alles für "Gegenwart" tun könne, bleibe mit dem
Wegfall der vorgesehenen Mittel für die Länder immer
weniger für die "Tradition".
Auch für die CDU/CSU und die FDP ist die Forderung Bayerns
nach Finanzierungsgrundsätzen "unberechtigt". Insgesamt sei
das Ganze ein unbefriedigender Vorgang. Durch die Kündigung
würden keine Wogen geglättet und angesichts der
Perspektiven für die Länder könne man doch die
Hände nicht in den Schoss legen. Wenig Hoffnung setze man auf
die angekündigte Mitarbeit der Föderalismuskommission.
Auf die Frage der Union präzisierte Weiss den konkreten
Nachteil für die Länderkulturstiftung. Bei einer Fusion
sei der Bund bereit gewesen, den bisherigen Anteil an der
Länderförderung zu verdoppeln und damit von 2 auf
insgesamt 4 Millionen Euro zu erhöhen.
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