wol
Keine Steuergleichheit für internationale
Sportveranstaltungen
Unionsinitiative gescheitert
Sport. Abgelehnt hat der Sportausschuss am 22. September einen
Antrag der CDU/CSU, durch Ausweitung der Steuerbefreiungen
"internationale sportliche Großveranstaltungen"
gleichermaßen zu fördern (15/544). Die Ablehnung erfolgte
mit den Stimmen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen gegen
das Votum von CDU/CSU und FDP.
Um zur Klärung fraglicher Entscheidungen beizutragen hatte
eine Vertreterin des Bundesministeriums für Finanzen an zwei
konkreten Beispielen, die negativ beschieden beziehungsweise noch
nicht entschieden sind, das Prozedere der Antragstellung von
Sportverbänden auf Förderung zur Durchführung
internationaler sportlicher Großveranstaltungen auf dem Wege
von Steuererleichterungen dargelegt.
Kriterienkatalog gefordert
Danach muss unter anderem ein Sportverband bei der für ihn
zuständigen Landesfinanzverwaltung einen Antrag stellen, der
"normalerweise" auch bei negativem Bescheid in die zweimonatig
tagende Sitzung aller 16 Bundesländer sowie der
Bundesfinanzverwaltung eingebracht und dort endgültig
entschieden wird.
Kritisch äußerten sich Mitglieder aller Fraktionen zu
der Tatsache, dass eine Beurteilung durch die
Landesfinanzbehörde jeweils auf Referentenebene erfolgt. Die
Oppositionsfraktionen forderten deshalb grundsätzlich einen
Kriterienkatalog, nach dem eine steuerliche Förderung
stattfinden könne und verwiesen dabei auch auf das Prozedere
etwa im Kulturbereich, wo es klare Förderkriterien gebe.
Die Oppositionsfraktionen monierten, lediglich auf
Ausnahmekriterien von "herausragender internationaler Bedeutung" -
wie etwa beim "Confederation Cup" zu verweisen - sei wenig
hilfreich. Neben der Aufrechnung von steuerlichen Mindereinnahmen
durch Befreiung und zu erwartenden Mehreinnahmen durch
internationale Besucher müsse es auch noch eine
sportpolitische Bedeutung geben. Es könne nicht davon
ausgegangen werden, dass steuerbefreite internationale
Sportveranstaltungen nicht dennoch höhere Steuereinnahmen auf
anderer Ebene mit sich bringen könnten.
SPD und Bündnis 90/Die Grünen nannten die Initiative
der Union in sofern "nicht wirklich aufrichtig", als ein solcher
Antrag mit dem entsprechenden Rückhalt durch den Bundesrat und
mit der Mehrheit seiner unionsgeführten Länder gestellt
werden sollte. "Allein aus diesem Grund und ohne auf noch weitere
Ungereimtheiten einzugehen", werde der Antrag der CDU/CSU
abgelehnt. wol
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