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Unternehmen mitverantwortlich für
Menschenrechtssituation in Afrika
Anhörung
Menschenrechte. Die in den Gewaltökonomien Afrikas
agierenden Unternehmen tragen eine Mitverantwortung für die
Menschenrechtssituation in diesen Ländern. Darin herrschte
Einigkeit unter den geladenen Experten einer öffentlichen
Anhörung des Menschenrechtsausschusses am 22. September. Neben
Fragen nach den Ursachen von Gewaltökonomien und ihrer
Auswirkung auf die Menschenrechte, wurden Maßnahmen zur
Bekämpfung der Gewalt und die Handlungsmöglichkeiten der
deutschen Politik erörtert.
Nach Ansicht von Peter Eigen von Transparency International ist
die Korruption in den afrikanischen Gewaltökonomien das
entscheidende Problem. Es gebe eine enge Verbindung zwischen
Korruption und Menschenrechtsverletzungen. Korruption verhindere
nationale Entwicklungspolitik, sagte Eigner und kritisierte, dass
auch internationale Konzerne systematisch bestechen würden.
Sie würden daher eine Verantwortung für Gewalt und Armut
in Afrika tragen.
Stefan Mair von der Stiftung Wissenschaft und Politik sprach von
einer schwierigen Situation vor allem für die Bevölkerung
in den afrikanischen Gewaltökonomien. Sie müsse sich mit
den diversen Warlords, diktatorischen Regierungen, Rebellengruppen
und anderen kriminellen Banden arrangieren. Dabei werde oftmals
eine relativ verlässliche Struktur, auch wenn diese korrupt
ist, als Verbesserung empfunden. Tatsächlich verschärfe
jedoch das Zahlen von Abgaben und Steuern an die verschiedenen
Akteure auf dem Gewaltsektor durch internationale Unternehmen die
Situation, da dieses Geld vielfach Grundlage für
Menschenrechtsverletzungen ist.
Peter Ramm von der Siemens AG sprach von der großen
Korruptionsgefahr, der sein Unternehmen ausgesetzt sei. Es gebe
Unternehmen, so Ramm, die dieses Problem als bewältigt
erklärten. Siemens sehe dies jedoch realistischer und
bemühe sich um eine Eindämmung der Korruption. Eine
hundertprozentige Garantie könne er jedoch nicht geben. Die
Siemens AG wisse jedoch, dass auf dem Wege zur Schaffung eines
nachhaltigem Produktions- und Absatzmarktes auf dem afrikanischen
Kontinent die Korruption ein schwieriges Hindernis darstelle.
Ressourcenreiches Land
Für Annette Weber vom Ökumenischen Netz Zentralafrika
ist die Situation im Kongo symptomatisch für die Politik der
Bereicherung durch Elitenetzwerke zu Lasten der Bevölkerung.
Als eines der ressourcenreichsten Länder Afrikas sei seine
Bevölkerung gleichzeitig eine der ärmsten der Welt.
Professor David S. Weissbrodt von der Minnesota Law School
forderte ein internationales Abkommen, welches auch die
international agierenden Konzerne einbeziehe. Mehr Transparenz auf
Seiten der Konzerne wie auch der Regierungen in Afrika könne
zur Bewältigung der Probleme beitragen. Ein erster Schritt in
diese Richtung sei eine Zertifizierung von Unternehmen, die sich
korrekt verhalten. hau
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