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Hartmut Hausmann
Klimabedrohung ernst nehmen
Auf erneuerbare Energien setzen
Die Parlamentarische Versammlung des Europarats hat die 46
Mitgliedstaaten im Rahmen ihrer Energiepolitik zu
größeren Anstrengungen bei der Verringerung ihrer
Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und anderen Quellen der
Verschmutzung der Atmosphäre durch Treibhausgasemissionen
aufgefordert. Vor dem Hintergrund eines stark wachsenden
Energiebedarfs von Ländern wie Brasilien, China oder Indien
sei es entscheidend, heißt es in einer am 7. Oktober
verabschiedeten Entschließung, die Entwicklung von
erneuerbaren Energien und den Zugang dazu vorrangig zu
fördern.
Eine solche Förderung von erneuerbaren Energien kann dazu
beitragen, die Armut und die Energieabhängigkeit der
Entwicklungsländer erheblich zu verringern oder zu beseitigen,
da viele von ihnen Zugang zu einem reichlich vorhandenen Angebot
solcher Rohstoffe haben. Die fortgeschrittenen industrialisierten
Nationen, die weitgehend verantwortlich für die
Treibhausgasemissionen und die daraus resultierenden
Klimaveränderungen sind, sollten den Entwicklungsländern
helfen sowie Technologien und Wissen zur Verfügung stellen, um
auch ihnen eine ökologisch nachhaltige Energie- und
Wirtschaftspolitik zu ermöglichen.
Zu dem immer wieder in die Diskussion gebrachten Kostenargument
bei der Umsetzung des Kyoto-Protokolls wiederholt die Versammlung
die Auffassung, dass die Kosten des Nichthandelns bei weitem
unterschätzt würden, da die Folgen der durch die globale
Erwärmung verursachten extremen meteorologischen Auswirkungen
katastrophal seien. Als wichtigen Schritt zu einer Änderung
dieser letztlich die ganze Menschheit bedrohenden Entwicklung
begrüßte die Parlamentarische Versammlung die von
Russland erklärte Absicht, das Kyoto-Protokoll zu
unterzeichnen, womit die Umsetzung des Rahmenübereinkommens
der Vereinten Nationen über Klimaänderungen ein
Stück näher rücke. Bedauert wird, dass die
Vereinigten Staaten als Land mit dem höchsten Energieverbrauch
pro Kopf ihre Zustimmung zu dem Protokoll verweigerten.
Zur Erreichung eines Wandels sprechen sich die
Europaratparlamentarier für rechtliche und steuerliche
Maßnahmen aus, die auf eine Bestrafung des Verbrauchs fossiler
Brennstoffe abzielen und die Nutzung erneuerbarer Energien
fördern. Im Verkehrssektor favorisieren sie eine
Unterstützung des öffentlichen Verkehrs und die
Entwicklung von Hybridfahrzeugen. Auch sollten Anreize zur Nutzung
der Schienen-, See- und Wasserstraßenwege durch den
Frachtverkehr gesetzt und die Entwicklung des Luftverkehrs durch
die Besteuerung des Kerosins kontrolliert werden.
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