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rab / mel
Engagement in Afghanistan als
Glaubwürdigkeitstest für die NATO
Unterausschuss "Transatlantische Beziehungen"
tagte in Berlin
Auswärtiges. Die transatlantischen Beziehungen sind neben
der europäischen Integration der wichtigste Pfeiler der
deutschen Außenpolitik. Mit diesen Worten leitete Klaus
Scharioth, Staatssekretär im Auswärtigen Amt, seinen
Beitrag für eine Sitzung des Unterausschusses
"Transatlantische Beziehungen" der Parlamentarischen Versammlung
der NATO ein. Rund 20 Parlamentarier aus elf Ländern
diskutierten vom 4. bis zum 6. Oktober in Berlin über die
Zukunft des Nordatlantischen Bündnisses.
Scharioth verwies auf die entscheidende Bedeutung
transatlantischer Beziehungen für die Bewältigung der
zahlreichen sicherheitspolitischen Herausforderungen, denen sowohl
Europa als auch die USA gegenüberstehen. Markus Meckel (SPD),
Leiter der deutschen Delegation in der Versammlung, hob die Mission
in Afghanistan hervor, wo das Bündnis mit dem Aufbau von
"Provincial Reconstruction Teams" (PRT) auf dem richtigen Weg sei.
Im Rahmen von regional begrenzten Stabilitätszonen versuchten
Soldaten der Mitgliedsländer in Zusammenarbeit mit
Nichtregierungsorganisationen, die Lage vor Ort zu verbessern.
Für Karl Lamers (stellvertretender Leiter der deutschen
Delegation, CDU/CSU) ist das Engagement in Afghanistan der
"Glaubwürdigkeitstest" für die Allianz. Sie müsse
die einmal übernommene Aufgabe auch zu Ende bringen. Einig
waren die Parlamentarier in ihrem Plädoyer für ein
gemeinsames Handeln von Nordamerikanern und Europäern.
Voraussetzung dafür sei ein offener und ständiger Dialog,
wofür die NATO die Plattform bieten könne, glaubt der
Ausschussvorsitzende und Präsident des polnischen Senats,
Longin Pastusiak.
Diskussionen gab es aber über die Frage der Ausgaben
für die Verteidigungspolitik. Nach Überzeugung von Peter
Viggers (Großbritannien) sind die Aufwendungen Deutschlands in
diesem Bereich viel zu gering. Die Ausstattung der Bundeswehr
erinnere an das Budget eines "armen Mannes". Der Parlamentarische
Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Walter Kolbow
(SPD), konterte, die finanziellen Aufwendungen in diesem Bereich
machten immerhin zehn Prozent des Bundeshaushalts aus. Zudem
müsse Deutschland nach wie vor die finanziellen Folgen der
Wiedervereinigung bewältigen.
Nach Kolbows Vorstellungen muss sicherheitspolitisches Handeln
von einem umfassenden Sicherheitsbegriff geprägt sein. Nur mit
einem ganzheitlichen Vorgehen, das sowohl politische,
ökonomische, ökologische als auch gesellschaftliche und
kulturelle Bedingungen und Entwicklungen erfasst, könne
bestehenden und künftigen Krisen wirksam begegnet werden.
Zum Thema Umgang mit Massenvernichtungswaffen verwies der
Präsident des Bundesnachrichtendienstes, August Hanning, auf
jüngste Erfolge in Libyen, Südafrika und Brasilien. Er
stellte aber auch klar, dass der Umgang mit dem Iran, Nordkorea und
Syrien sehr schwierig sei. Zentrale Aufgabe sei es, die Verbreitung
von sensitivem Know how zu kontrollieren. Bisher gelinge dies aber
kaum. Zusammenfassend gab Longin Pastusiak zu bedenken, es sei
einfach, einen Krieg zu beginnen, aber ungleich schwerer, den
Frieden zu erhalten. Die NATO müsse sich auf diese Aufgabe
einstellen.
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