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bob
Geplanten israelischen Rückzug aus dem
Gaza-Streifen begrüßt
Minister Fischer im Ausschuss für
Entwicklungszusammenarbeit
Entwicklungszusammenarbeit. Der Beschluss des israelischen
Parlaments (Knesset) vom 26. Oktober, dem Vorhaben von
Regierungschef Ariel Scharon zuzustimmen, sich aus bestimmten
Teilen des Gaza-Streifens zurückzuziehen, ist nach Ansicht von
Bundesaußenminister Joschka Fischer (Bündnis 90/Die
Grünen) zu begrüßen. Fischer erklärte am Tag
danach im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung, nun müsse alles getan werden, um "Gaza zum Erfolg
zu führen". Nicht zuletzt müssten Schritte unternommen
werden, um die Fähigkeit der Palästinenser herzustellen,
einen Staat bilden zu können.
Die SPD stimmte dem zu. Die "historische Abstimmung", einen
Abzug aus Teilen des Gaza-Streifens vorzusehen, müsse jetzt
genutzt werden. Die Region dürfe nicht "im Chaos versinken",
sondern müsse eine "Modellregion" werden.
Sorge machte Fischer hingegen die Entwicklung im Irak. Die
positiven Optionen verengten sich zunehmend. Auch die Rolle des
Irans sei mit Fragezeichen zu versehen, nicht nur wegen der
angestrebten nuklearen Option.
Der Dschihad-Terrorismus sei mit der gebotenen größten
Aufmerksamkeit zu versehen, so der Außenminister. Dessen Ziel
sei eine Radikalisierung der arabischen Welt unter totalitären
Vorzeichen.
Fischer bestätigte nochmals seine Auffassung, das
Verhältnis zur Türkei enger zu gestalten und das Land
"verlässlich zu verankern". Deshalb gebe es zur Aufnahme von
Beitrittsverhandlungen keine Alternative. Während die SPD
diese Auffassung teilte, meinte die Union, dass es Deutschland
nichts nutze, wenn die Türkei die Europäische Union
schwäche, ohne dass für die arabische Welt ein Signal der
Verständigung erkennbar sei. Die FDP war anderer Meinung. Es
sei "außerordentlich wichtig" zu beobachten, dass der Schritt
der Annäherung an die Türkei seine Wirkung in die
muslimische Welt nicht verfehle. Bündnis 90/Die Grünen
erklärten, die Demokratiepotenziale unter Wahrung der
arabischen Identität müssten von Ländern des Westens
unterstützt werden. bob
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