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Gudrun Kopp, FDP
Preise haben in der Marktwirtschaft eine zentrale Funktion: Sie reflektieren die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher für die jeweiligen Güter sowie die Kosten für deren Bereitstellung. Mit ihrer Hilfe kann das Angebot an Waren und Dienstleistungen an den Bedürfnissen der Verbraucher ausgerichtet werden.
Durch Preissenkungen versuchen die Unternehmen, ihre Marktposition auszubauen. Geschieht dies nach den Regeln des Wettbewerbsrechts, können in erster Linie die Verbraucher profitieren, aber auch die gesamte Volkswirtschaft. Dabei kann es zur Verdrängung von Konkurrenten kommen. Es liegt jedoch auch in der Hand der Verbraucher, dies durch gezieltes, eigenständiges Konsumverhalten zu verhindern – etwa indem sie durch den Einkauf in kleinen Geschäften oder solchen in den Innenstädten zu deren Erhalt beitragen.
Auch ethische, qualitative oder ökologische Aspekte der Güterproduktion können die Verbraucher durch ihr Nachfrageverhalten beeinflussen. Die dafür notwendigen Informationen, etwa über Inhaltsstoffe oder die Herkunft von Waren, sind heute so frei zugänglich wie nie zuvor. Und die Vielfalt der Waren – ob Fair-Trade-, Öko- oder konventionelle Produkte – und die unterschiedlichsten Qualitätsstufen, zwischen denen die Verbraucher heute wählen können, beweist, dass auch hier die Marktmacht der Verbraucher tatsächlich zur Wirkung kommt.
Wie billig dürfen Waren sein? In einem funktionierenden Wettbewerb – ohne marktbeherrschende Monopolstrukturen – beantwortet diese Frage allein der Verbraucher. Politisch motivierte Eingriffe in die freie Preisgestaltung sind kontraproduktiv, denn sie berauben die Marktwirtschaft ihres Lebenselixiers. Nötig ist vielmehr, dass die Unternehmen mehr Freiraum für ihre Anpassungsstrategien erhalten – durch den Abbau bürokratischer Hürden, eine Deregulierung des Arbeitsmarkts und eine Flexibilisierung unseres Wirtschaftssystems.
Foto: Deutscher Bundestag
Erschienen am 30. Mai 2005
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gudrun.kopp@bundestag.de
Webseite:
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