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Klaus Haupt, FDP
Deutschland ist nicht grundsätzlich familienfeindlich. Aber die Rahmenbedingungen erschweren die Entscheidung zum Kind. Solange Arbeitslosigkeit, Wirtschaftsschwäche und Zukunftsängste groß sind, fehlt vielen der Mut zur Familiengründung.
Der Blick auf das Ausland zeigt: Aus besserer Vereinbarkeit von Familie und Beruf folgen höhere Erwerbsquoten von Frauen und höhere Geburtenraten. Deshalb hat für die FDP schon lange der Ausbau der Kinderbetreuung eine hohe Priorität. Frühkindliche Bildung fördert zudem die Chancengerechtigkeit der Kinder unabhängig von der sozialen Herkunft. Dazu brauchen wir flexible Kinderbetreuungsangebote einschließlich der Tagespflege, eine im Rahmen des Rechtsanspruchs kostenlose Kinderbetreuung, Modularisierung von Bildungsangeboten sowie bessere Vereinbarkeit von Studium und Familiengründung.
Die FDP will eine zielgenaue finanzielle Förderung von Familien. Ein wichtiger Teil unseres Konzeptes ist, dass das so genannte Existenzminimum für alle – auch für Kinder – bis zu einer Höhe von 7.700 Euro steuerfrei ist. Damit der Vorteil für Spitzenverdiener nicht größer ist als durch Kindergeldzahlungen, wird dieses für jedes Kind auf 200 Euro erhöht. Zur Berücksichtigung der Erziehungsleistung soll eine kapitalgedeckte Kinderrente aufgebaut werden. Dazu werden die heute im Haushalt aufgewendeten Mittel von 11 Milliarden Euro zur Finanzierung in der Rentenversicherung umgewidmet und den Eltern zum Auf- und Ausbau der Kinderrente zur Verfügung gestellt.
Nicht nur die Vereinbarkeit von Kind und Karriere sondern auch der in wechselnden Lebensphasen gezeigten Leistungen müssen anerkannt werden. Zu mehr Kinderfreundlichkeit in Deutschland gehört deshalb neben den steuerlich-familiären Rahmenbedingungen auch ein gesellschaftlicher Einstellungswandel: Kinderfreundlichkeit beginnt in den Köpfen und im Alltag.
Foto: Deutscher Bundestag
Erschienen am 29. Juni 2005
E-Mail:
klaus.haupt@bundestag.de
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