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Die Farbe Gelb wird zu Gold geadelt, wenn sie eine Flagge schmückt. Schwarz-rot-gold leuchten die Fahnen Belgiens, Ugandas und der Bundesrepublik Deutschland. Eine Kombination, die ins Auge fällt, ja gefällig wirken kann, aber doch nur zu einem Zwecke verwendet wird: Symbolisieren.
Selbst als geknüpfte oder geflochtene Kordel, als fest gewebtes Band, das einen Ausweis hält, als kleine Schleife an einem Orden sind die in Schwarz-Rot-Gold getauchten, die so gefärbten und bemalten Dinge ein Symbol. Nur bei wenigen und großen Anlässen, Olympischen Spiele zum Beispiel, kleidet man sich in deutschem Dreifarb. Er bleibt vorbehalten der Verkörperung einer Tradition, die sich in Einheit und Freiheit oder Einheit in Freiheit gründet.
Dramatisch die erstmalige Erwähnung des farbigen Dreiklangs im Jahre 1525 durch Florian Geyer, den Unterhändler der unterdrückten Bauern. Gesagt hat er: „Unser Gold haben Adel und Pfaffen aus unserm Schweiß geschlagen, bis unsere Trauer schwarz war wie Nacht und unsere Wut rot wie Blut.“ Missglückt diese erste deutsche Revolution, hinterrücks erstochen Florian Geyer. Doch Schwarz und Rot und Gold waren verankert im Denken und Handeln und wurden Symbol für Sehnsucht nach Einheit, Recht und bürgerlicher Freiheit.
Deshalb werden die drei Farben auch heute nicht spielerisch verwendet, mag so mancher schwarz-rot-goldene Gegenstand auch verspielt daherkommen. Er ist doch immer mehr als Schmuck oder Gebrauchsgegenstand allein. Das haben Symbole so an sich.
Text: Kathrin Gerlof
Fotos: studio kohlmeier
Erschienen am 18. Oktober 2004