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90/1999
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1998 WAREN RUND 1,53 MILLIONEN ARBEITSLOSE OHNE BERUFSAUSBILDUNG (ANTWORT)

Bonn: (hib) as- 1998 haben rund 1,53 Millionen Arbeitslose keine abgeschlossene Berufsausbildung gehabt. Dies ist ein Anteil von 38,6 Prozent der Arbeitslosen. 712.662 davon waren Frauen (37,1 der arbeitslosen Frauen) und 818.371 Männer (40 Prozent der arbeitslosen Männer). Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung ( 14/808) auf eine Kleine Anfrage der PDS zur wachsenden Arbeitslosigkeit von geringqualifizierten Arbeitslosen ( 14/727) hervor. Die Regierung erläutert, die Bundesanstalt für Arbeit erhebe keine Daten über die Anzahl der Geringqualifizierten unter den Beziehern von Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe. Lediglich im Rahmen der Strukturanalyse gebe es Angaben über den Bestand an Arbeitslosen ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Da die Dauer der Arbeitslosigkeit bei Geringqualifizierten deutlich höher liege als bei Arbeitslosen mit abgeschlossener Berufsausbildung sei davon auszugehen, daß der Anteil der Geringqualifizierten an den Beziehern von Arbeitslosenhilfe "überproportional hoch sein dürfte". Aufgrund insgesamt steigender Anforderungen an die Qualifikation der Arbeitnehmer und die im Verhältnis zum Arbeitskräfteangebot unzureichende Arbeitskräftenachfrage gebe es immer weniger Arbeitsplätze für geringqualifizierte und weniger qualifizierte Arbeitnehmer würden zunehmend von für sie geeigneten Arbeitsplätzen durch qualifiziertere Bewerber verdrängt, so die Regierung.

In ihrer Antwort informiert sie auch über die Anzahl der Empfänger und Empfängerinnen laufender Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen ohne Berufsausbildungsabschluß in der Zeit von 1994 bis 1997. In den alten Bundesländern stieg danach die Anzahl dieser Personen von insgesamt 189.051 im Jahre 1994 (64.912 Männer, 124.139 Frauen) auf 399.670 (146.929 Männer, 252.741 Frauen). In den neuen Ländern und Berlin-Ost lagen die Vergleichszahlen 1994 bei 16.656 Personen (6.292 Männer und 10.364 Frauen) und 1997 bei 36.914 (15.244 Männer, 21.670 Frauen).

Die Regierung betont, aus ihrer Sicht sei der wichtigste Weg zum Abbau der Arbeitslosigkeit von Geringqualifizierten ihre Qualifizierung, sei es über arbeitsmarktpolitische oder betriebliche Qualifizierungen. Darüber hinaus prüfe sie derzeit verschiedene Wege zum Abbau der Arbeitslosigkeit von geringqualifizierten Erwerbslosen. Die Erschließung eines Niedriglohnsektors sei dabei nur eine unter mehreren denkbaren Optionen. Wo immer möglich, so die Regierung weiter, müsse Gerinqualifizierten mit den Mitteln der aktiven Arbeitsmarktpolitik eine Weiterbildung ermöglicht werden, die ihnen Chancen auf dem Arbeitsmarkt eröffnet. Sie prüfe gegenwärtig, wie auch für die Problemgruppe der Geringqualifizierten bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt eröffnet werden können. Unter dem Stichwort "Beschäftigungschancen für Geringqualifizierte" untersuche sie, wie Menschen, die nicht hinreichend qualifizierbar sind, möglichst dauerhaft in den Arbeitsmarkt integriert werden können.



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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/1999/9909003
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