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209/2000
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TAB: KLONEN VON TIEREN WÜRDE FORSCHUNG UND MEDIZIN NUTZEN (BERICHT)

Berlin: (hib/VOM-lw) Das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) schätzt den potenziellen Nutzen des Klonens von Tieren für die Forschung und Medizin relativ hoch ein.

Dies geht aus einem Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung ( 14/3968) hervor, mit dem eine im Auftrag des Ausschusses erstellte Studie des TAB zum Thema "Klonen von Tieren" vorgelegt wird.

Darin wird festgestellt, dass zur künstlichen Erzeugung von Klonen höherer Organismen prinzipiell die Embryoteilung und das Klonen durch Zellkerntransplantation in Ei- oder Embryozellen zur Verfügung stehen.

Das Klonen auf der Basis des Kerntransfers eröffne neue Wege zur kostengünstigen Herstellung einiger therapeutisch wirksamer Proteine.

In medizinisch und ethischer Hinsicht vielversprechend erscheine die Gewinnung von körpereigenem Ersatzgewebe, heißt es in dem TAB-Gutachten.

Darauf abzielende Forschung sei daher besonders förderungswürdig. Unklar ist nach Ansicht der Wissenschaftler, ob es gelingen kann, bessere Untersuchungsmodelle für menschliche Krankheiten in Nutztieren zu schaffen.

Wegen der "nicht geringen medizinischen Bedeutung" sollten die Forschungsbemühungen in diesem Bereich verstärkt werden, heißt es weiter.

In der Landwirtschaft verspreche das Klonen den Züchtern eine höhere Leistungsfähigkeit und Qualität der Tiere bei gleichzeitiger betriebswirtschaftlicher Kostensenkung.

Die Klonverfahren würden die bislang schon vorhandenen Trends, die Leistungspotenziale von Nutztieren weiter zu optimieren, wahrscheinlich noch verstärken.

Im Hinblick auf den genetischen Fortschritt und die genetische Vielfalt in der Tierzucht könne die Selektion auf bestimmte Leistungseigenschaften mit Hilfe des Klonens zu einem einheitlicheren Zuchttierbestand führen.

Der dadurch erzielte und gewünschte "genetische Status quo" sei deshalb wahrscheinlich zugleich mit einer Einschränkung der genetischen Vielfalt verbunden, so die Gutachter.

Daher sollte bereits jetzt eine "künstliche" Herstellung von immer mehr Nachkommen einzelner Tiere eingeschränkt werden.

Darüber hinaus wird in der TAB-Studie vermutet, das Klonen könnte zusammen mit anderen Reproduktions- und Züchtungstechniken dazu führen, dass die Tierzucht aus landwirtschaftlichen Betrieben in gewerbliche Unternehmen ausgelagert wird.

Die Politik müsste darauf achten, heißt es weiter, dass nicht eine Situation entsteht, in der mögliche negative Effekte der Spezialisierung in der Tierzucht immer schwieriger oder nicht mehr zu revidieren wären.

Daher müssten beim Klonen durch Kerntransfer in der Landwirtschaft die Vor- und Nachteile sorgfältig abgewogen werden.

Um die menschliche Ernährung zu verbessern, sehen die Autoren "keine unmittelbare Notwendigkeit", Tiere für die landwirtschaftliche Nutzung zu klonen.

Zudem seien die zur Zeit absehbaren Auswirkungen auf das einzelne Nutztier, aber auch auf Zuchtbestände, Rassen oder Arten möglicherweise ebenso gravierend wie die Auswirkungen auf die Strukturen in der Landwirtschaft und auf die Arbeitsbedingungen der dort tätigen Personen.



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Verantwortlich: Uta Martensen
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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2000/0020901
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