TOURISMUSAUSSCHUSS IM BAYERISCHEN WALD
Vom einstigen Armenhaus zur Tourismus-Hochburg
(to) Im Jahre 1950 wurden in Ostbayern rund 500.000 Übernachtungen gezählt, im vergangenen Jahr waren es über 20 Millionen. Diese beeindruckende Bilanz für die bayerischen Regierungsbezirke Niederbayern und Oberpfalz präsentierte die stellvertretende Direktorin des Tourismusverbandes Ostbayern, Veronika Schemm, den Abgeordneten des Tourismusausschusses am 25. September in Zwiesel im Bayerischen Wald.
|
Der Tourismusausschuss im Nationalpark "Bayerischer Wald": von links Horst Kubatschka (SPD), Brundhilde Irber (SPD), Sylvia Voß (Bündnis 90/Die Grünen), Ausschussvorsitzender Ernst Hinsken (CDU/CSU), Edeltraut Töpfer (CDU/CSU), Marianne Klappert (SPD), Renate Gradistanac (SPD), Klaus Brähmig (CDU/CSU) und Ernst Burgbacher (F.D.P.). |
Die Parlamentarier informierten sich über aktuelle Probleme der touristischen Entwicklung dieser Region, die nach den Worten des Ausschussvorsitzenden Ernst Hinsken (CDU/CSU) einst als Armenhaus Deutschlands galt und die ohne den Tourismus auch heute noch eine hohe Arbeitslosigkeit aufzuweisen hätte.
Veronika Schemm führte unter anderem Klage über das "aggressive" Vorgehen der Gebühreneinzugszentrale gegenüber Zimmervermietern. Jürgen Karl von der Industrie- und Handelskammer Niederbayern, setzte sich für mehr Aus- und Weiterbildung ein. SPD-Sprecherin Brunhilde Irber verwies auf die geplante "Qualifizierungsoffensive", ein Modellprojekt für Ostbayern. In der Hotelberufsschule Viechtach (Landkreis Regen) schlug Rosemarie Wenzel vom Hotel- und Gaststättenverband Niederbayern vor, das Berufsbild eines Küchenassistenten/einer Küchenassistentin zu schaffen, um lernschwächeren Schülern ein Ausbildungsangebot zu machen.
Der Leiter des Nationalparks "Bayerischer Wald", Karl Friedrich Sinner, erinnerte die Abgeordneten am 26. September an "harte Auseinandersetzungen" über dessen Erweiterung. Ernst Hinsken beklagte, dass die 13 deutschen Nationalparke im eigenen Land kaum bekannt seien. Klaus Brähmig (CDU/CSU) sprach sich für eine stärkere Vermarktung im Ausland aus. Ein Nationalpark-Förderprogramm schlug Sylvia Voß (Bündnis 90/Die Grünen) vor. Eine weitere Möglichkeit der Werbung sah Ernst Burgbacher (F.D.P.) in der Aufnahme des Nationalparks in die Reihe der Wetterstationen, die regelmäßig in der Wettervorhersage des Fernsehens genannt werden.
Fragen des Wellness- und Bädertourismus erörterte der Ausschuss mit einheimischen Hoteliers im Kurort St. Englmar (Landkreis Straubing-Bogen).