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Außenminister Fischer kündigt
"schmerzhafte Einschnitte" an
Auswärtige Kultur- und
Bildungspolitik
Kultur und Medien. Schmerzhafte Einschnitte in der
Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik hat
Bundesaußenminister Joschka Fischer (Bündnis 90/Die
Grünen) am 3. März im Ausschuss für Kultur und
Medien angekündigt. "Die Finanzausstattung bedrückt uns",
sagte der Minister im öffentlichen Teil der Sitzung.
Die Gelder für die Auswärtige Kulturpolitik bildeten
den größten Teil der freien Mittel im Etat des
Auswärtigen Amtes, obwohl im Personalhaushalt auch bereits
schmerzhafte Einschnitte zu verzeichnen gewesen seien. Weitere
Einsparungen seien nur um den Preis eines Qualitätsverlustes
zu haben. Erforderlich sei es, regionale Schwerpunkte im Ausland zu
setzen. Dies beziehe auch die Schließung von Goethe-Instituten
ein.
Fischer nannte den deutschen Föderalismus in der
Kulturpolitik einen Wettbewerbsnachteil im Vergleich mit zentral
organisierten Staaten, in denen die Kultur eine nationale Aufgabe
darstelle. In diesen Staaten habe die Auswärtige Kulturpolitik
eine höhere Priorität. Eine zentrale Rolle wies der
Minister dem kulturellen Austausch zu. Gerade Länder, die
Konflikte hinter sich hätten, dürsteten nach Kultur. Er
erlebe, welche Bedeutung die kulturelle Dimension habe, so Fischer.
Auswärtige Kulturpolitik könne beispielsweise dazu
dienen, in der islamischen Welt Modernisierungsblockaden zu
überwinden.
Auswärtige Kulturpolitik stelle auch ein Instrument der
Krisenbewältigung und -prävention dar, so Fischer weiter.
Der Minister verwies auf die zerstörte Nationalbibliothek in
Sarajewo, deren Wiederaufbau die Bundesrepublik gerne finanziert
hätte. Das Geld dafür sei jedoch nicht vorhanden. Das
Ziel, finanzielle Mittel außerhalb staatlicher Kassen für
die Auswärtige Kulturpolitik zu organisieren, müsse
weiterhin verfolgt werden. Vom Vorschlag aus der CDU/CSU, die
Auswärtige Kulturpolitik auf Bundesebene dem Kompetenzbereich
der Kulturstaatsministerin zuzuschlagen, zeigte er sich wenig
begeistert.
Fischer erklärte, er würde sich auch wünschen,
dass sich die Bundesrepublik im Wettbewerb um Stipendien besser
positionieren könnte. Er warb um mehr Verständnis
für erleichterte Bleibemöglichkeiten ausländischer
Studenten, die ohne Stipendium nach Deutschland gekommen seien.
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