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Das Parlament
Nr. 20 / 17.05.2005

 
Bundeszentrale für politische Bildung
 

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Susanne Kailitz

Ein Leuchtturm baut Brücken

Das Deutsche Polen-Institut

Die Begeisterung war Gesine Schwan ins Gesicht geschrieben: Ein "Leuchtturm von größter politischer Bedeutung" sei es, der "Schlaglichter" auf eine "terra incognita" werfe, rühmte die Präsidentin der Europa-Universität Viadrina das Deutsche Polen-Institut (DPI). Die Forschungseinrichtung mit Sitz in Darmstadt bemühe sich seit 25 Jahren, die polnische Kultur, Geschichte und Politik in Deutschland zu vermitteln - und das, so Gesine Schwan, habe ihr "einen Akzeptanzgrad verschafft, der ihm eine herausragende Funktion gibt".

Zum Jubiläum gibt es nun eine Ausstellung "Das Deutsche Polen-Institut - Ein Zentrum für Verständigung" im Bundestag. Auf 22 Tafeln können sich Besucher und Mitarbeiter des Bundestags im Westfoyer des Paul-Löbe-Hauses noch bis Mitte Juni über die Aktivitäten des DPI informieren. Auch Bundestagspräsident Wolfgang Thierse würdigte bei der Ausstellungseröffnung am vergangenen Donnerstag die Verdienste des Instituts. Es habe den Deutschen seit seiner Gründung einen weiten Horizont eröffnet: "Einblicke in die polnische Geschichte, in ihre Traumata, in Polens ständiges Ringen um Freiheit und Selbstbestimmung, in daraus resultierende Mentalitäten, aber auch in den polnischen Alltag, in das Leben im Sozialismus". Weil es dem Deutschen Polen-Institut gelungen sei, als "fachlich kompetenter Vermittler" frei und unabhängig von Regierungen und Interessengemeinschaften zu agieren, genieße es seit langem große Achtung "als Brückenbauer zwischen unseren Ländern".

Ansprechpartner der Einrichtung, die von den Ländern Hessen und Rheinland-Pfalz, der Kultusministerkonferenz und der Stadt Darmstadt gefördert wird, sind vor allem so genannte Funktionseliten und Multiplikatoren in Politik, Kultur, Verwaltung, Medien und Wirtschaft. Bei ihnen soll das Interesse für Polen geweckt und die Bereitschaft gefördert werden, sich für ein stabiles deutsch-polnisches Netzwerk zu engagieren. Um dies zu erreichen, fördert das DPI Forschungsprojekte, veranstaltet Tagungen, gibt Buchreihen heraus - und konzentriert sich darauf, innovative Unterrichtsmaterialien zu entwickeln, um die Bildungspolitik im deutsch-polnischen Bereich auf einen guten Weg zu bringen. Damit schreibt es Geschichte: Gerade erst hat das DPI den Startschuss für die Entwicklung des ersten Lehrwerks "Polnisch als Fremdsprache" in der bundesdeutschen Bildungsgeschichte gegeben.

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