Koalitionsfraktionen wollen Qualitätsoffensive für gutes Planen und Bauen
Berlin: (hib/POT) Planung und Baukultur sollen in Deutschland so verbessert werden, dass das Erscheinungsbild und die Lebensqualität der Städte nachhaltig und positiv beeinflusst werden. Hierzu haben die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag ( 15/1092) eingebracht. Darin fordern die Koalitionsfraktionen die Bundesregierung auf, noch in diesem Jahr den Klärungsprozess so weit voran zu treiben, dass die geplante Stiftung "Baukultur" im kommenden Jahr konkrete Gestalt annehmen und über ein Stiftungsgesetz beraten werden kann. Mit dem Aufbau der Stiftung sollten als Ziele die Stärkung der nationalen Position im internationalen Wettbewerb, die Sicherung eines hohen und zukunftsgerechten Leistungsstandards von Planungs- und Bauleistungen sowie die Sicherung und Pflege des baukulturellen Erbes verfolgt werden, wie sie im Rahmen des ersten Konvents der Baukultur im April 2003 entwickelt worden seien.
Neben dem Engagement der öffentlichen Hand soll auch die Beteiligung Dritter - zum Beispiel von Architekten, Ingenieuren oder Unternehmen der Bau- und Wohnungswirtschaft - deutlich werden, heißt es im Antrag weiter. In Zusammenarbeit mit zuständigen Fachverbänden, Hochschulen, Institutionen und Persönlichkeiten solle zudem ein Konzept für den Aufbau einer Stiftung "Baukultur" auf Bundesebene erarbeitet werden. Darüber hinaus fordern die Antragsteller die Regierung auf, ein Konzept zur Förderung des Exports von Leistungen der deutschen Bauwirtschaft und deutscher Dienstleistungen aus Planung, Architektur und Ingenieurbau innerhalb der EU und weltweit zu erarbeiten und in Zusammenarbeit mit den Fachverbänden systematisch umzusetzen. Außerdem solle die Regierung darauf hinwirken, dass in den Diskussionen und Bewertungen zur Baukultur die Stadtplanung und Stadtquartiersplanung starke Berücksichtigung finden. Denn die Qualität von Baukultur hat nach Ansicht der Koalitionsfraktionen neben der Frage Ästhetik wesentlich mit den Grundrissen von Gebäuden, ihren Funktionen sowie dem richtigen Verhältnis von Geschlossenheit und Öffnung in den städtischen Raum zu tun.