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006/2005
Stand: 06.01.2005
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Schwangerschaftsabbrüche bei Teenagern nehmen weiter zu

Familie/Antwort

Berlin: (hib/SAS) Die Zahl der Geburten bei Frauen unter 18 Jahren ist in dem Zeitraum zwischen 1996 und 2003 von 4.766 auf 5.131 gewachsen. Weiter angestiegen ist in der gleichen Zeitspanne auch die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche bei Minderjährigen - von 4.724 auf 7.645 Abtreibungen. Als einen "leichten Anstieg" bewertet die Bundesregierung indes die Entwicklung bei den Teenagerschwangerschaften in ihrer Antwort ( 15/4580) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion ( 15/4441). Sie nehme die Situation sehr ernst, halte sie aber nicht für besorgniserregend, heißt es weiter. Auch im ersten Halbjahr 2004 sei mit 4.111 Schwangerschaftsabbrüchen bei Minderjährigen ein Anstieg um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu verzeichnen gewesen. Daten des Statistischen Bundesamtes zufolge hätten sich insgesamt 66.402 Frauen zu Abtreibungen entschieden, davon seien 4.111 Frauen unter 18 gewesen. Eigenen Angaben zufolge liegen der Bundesregierung keine gesicherten Erkenntnisse über die Ursachen für die vermehrte Zahl von Teenagerschwangerschaften vor. Sie verweist auf die Fachliteratur, in der dies insbesondere mit den psychosozialen Voraussetzungen begründet wird, also den sozio-ökonomischen Faktoren, dem Bildungsniveau und dem Wissen über Art und Handhabung von Verhütungsmitteln. Auch hätten Expertinnen- und Expertenbefragungen in verschiedenen Bundesländern ergeben, dass vor allem Frauen, die eingeschränkte Berufs- und Lebensperspektiven haben, sich für das Austragen einer Schwangerschaft in jungen Jahren entscheiden. Junge Frauen mit höherer Bildung und beruflicher Perspektive brächen demgegenüber eine Schwangerschaft eher ab. Defizite bei der Beratung minderjähriger Eltern hätten einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge vor allem junge Väter beklagt. Sie forderten, das Beratungsangebot der Anlaufstellen über rechtliche und wirtschaftliche Belange hinaus auch auf die Bewältigung ihrer durch die neue Situation als Vater entstandenen Ängste, Unsicherheiten und Probleme auszudehnen.
Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2005/2005_006/01
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