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Union kritisiert Pläne der Regierung
Berichterstattung über Forschung
Bildung und Forschung. Die Union befürchtet, dass die
Bundesregierung die "transparente und umfassende" Berichterstattung
über den Zustand deutscher Forschungs- und Entwicklungspolitik
sowie über die technologische Leistungsfähigkeit
Deutschlands zugunsten einer "politisch motivierten Begutachtung"
und "programmatischer Erklärungen" aufgeben wird. Sie fordert
die Regierungskoalition auf, zur bisherigen "verlässlichen
Berichterstattung" zurückzukehren.
Bisherige Informationspraxis
Bisher - so die Fraktion in einem Antrag (15/4497) - erfolge die
Berichterstattung auf zwei Ebenen: der Bundesregierung und der
Länder. So lege die Bundesregierung alle vier Jahre den
"Bundesbericht Forschung" mit Informationen über die
Strukturen der deutschen Forschung und ihre Finanzierung sowie
über die Ressourcen für Wissenschaft, Forschung und
Entwicklung in Deutschland und im internationalen Vergleich vor.
Zudem werde die so genannte Länderselbstdarstellung erstellt.
Zwischen der Vorlage zweier Forschungsberichte gebe die
Bundesregierung zur Aktualisierung der Datenbasis jeweils noch
einen Faktenbericht heraus. Im jährlichen Rhythmus erscheine
zudem der Bericht über die Technologische
Leistungsfähigkeit Deutschlands.
Allerdings habe die Bundesregierung begonnen, von dieser
Berichterstattung abzuweichen, beklagt die Fraktion in ihrem
Antrag. Der Bericht zur technologischen Leistungsfähigkeit
2003 sei - so die Union weiter - nicht, wie in den Vorjahren
üblich, Anfang des Jahres vorgelegt worden. Stattdessen sei
ein "schmaler Teil" unter dem Titel "Innovationsindikatoren zur
Technologischen Leistungsfähigkeit" im Mai als ein Kapitel des
Bundesberichts Forschung veröffentlicht worden. Weitergehende
Ergebnisse des Forschungsauftrags zur technologischen
Leitungsfähigkeit wurden nach Angaben der Fraktion erst im
November 2004 veröffentlicht, obwohl der Bericht der
Forschungsinstitutionen bereits im Juli vorgelegen habe und die
Datenerhebung im Februar 2004 abgeschlossen war.
Inzwischen habe der Ausschuss für Bildung und Forschung mit
Koalitionsmehrheit beschlossen, dass der Forschungsbericht ab 2008
entfallen soll, kritisieren die Abgeordneten. Der bisherige Bericht
zur technologischen Leistungsfähigkeit solle ebenfalls
entfallen. Im Gegenzug beabsichtige die Bundesregierung im Rhythmus
von zwei Jahren nur noch die Grundlinien der Forschungs- und
Innovationspolitik im Zusammenhang mit programmatischen
Zielsetzungen darzulegen. Daneben sollen laut Antrag internationale
Innovationsforscher alle zwei Jahre einen Arbeitsbericht über
die deutsche Forschungslandschaft erstellen.
Aus der Sicht der Union ist dies nicht ausreichend. Die
beabsichtigte Umstellung der Berichterstattung würde, so die
Fraktion, dem forschungspolitischen Dialog die sachliche Grundlage
entziehen. Eine breite und qualitativ hochwertige Berichterstattung
zu Forschung und Technologie liege im Interesse von Politik,
Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen und
sollte daher wie bisher erfolgen, fordern die Parlamentarier in
ihrem Antrag.
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