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BR
Hohe Risiken ausgeblendet
Rentenpolitik kritisiert
Der Bundesrat hat am Freitag zum Rentenversicherungsbericht 2004
eine Stellungnahme beschlossen, in der die Rentenpolitik der
Bundesregierung kritisiert wird. Die Bundesregierung habe ihrer
Berechnung der Nachhaltigkeitsrücklage unrealistische
ökonomische Annahmen zu Grunde gelegt. Mit 0,2 Monatsausgaben
der minimierten gesetzlichen Vorgabe würden bereits geringere
unterjährige Einnahmeschwankungen der Rentenversicherung nicht
mehr ausreichend abgefedert. Nachteile für Familien in der
Rentenversicherung müssten wesentlich stärker als bisher
ausgeglichen werden. Die langfristige Prognose der Bundesregierung
ist nach Auffassung des Bundesrates sehr problematisch. Gewichtige
Risiken würden ausgeblendet. Ein langfristiger
durchschnittlicher Lohnzuwachs von drei Prozent, ein
durchschnittliches Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent, eine
langfristig deutliche Abnahme der Arbeitslosigkeit und ein Anstieg
der Anzahl der versicherungspflichtig Beschäftigten wären
zwar wünschenswert; der Eintritt ungünstigerer Faktoren
erscheine jedoch nach den Erfahrungen der aktuellen
wirtschaftlichen Situation wesentlich wahrscheinlicher. Die
Bundesregierung dokumentiere, dass sie Notmaßnahmen in Kauf
nimmt, anstatt Risiken einzuplanen und Finanzierungslücken
durch Konzepte zu vermeiden.
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