Christian Hacke
Kritik an der deutschen Irak-Politik
Aus parlamentarischer Feder
Pflügers Buch ist von brisanter Aktualität: der
außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion möchte Mittel
und Wege aufzeigen, wie dem islamistischen Totalitarismus
wirkungsvoll begegnet werden kann. Er plädiert für mehr
Toleranz und Selbstbehauptung, diagnostiziert die Schwäche
Europas und Deutschlands und verweist auf wirtschaftliche und
demografische Trends, die ebenso Anlass zur Sorge geben wie die
zunehmenden Anzeichen kulturellen Verfalls in Europa.
Verletzter Stolz, Neid auf den Westen und enttäuschte Wut
über gesellschaftliche Stagnation bilden für Pflüger
die Quellen des islamistischen Fanatismus. Dementsprechend betont
er das Interesse des Westens am Dialog mit den moderaten
Kräften des Islams. Er wiederholt überzeugend seine
Kritik an der deutschen Irak-Politik und liefert ein engagiertes
Plädoyer für kluge Realpolitik im Bündnis mit den
USA.
Die Lösung zweier Krisenherde - der
israelisch-palästinensische und der russisch-tschetschenische
Konflikt - sei zwingende Voraussetzung für die
Überwindung des Islamismus. Das gut lesbare Buch zeichnet ein
schockierendes Bild von den innen- und außenpolitischen
Herausforderungen, vor denen liberale Gesellschaften die Augen
nicht länger verschließen dürfen.
Friedbert Pflüger
Ein neuer Weltkrieg?
Die islamistische Herausforderung des Westens.
DVA, München 2004; 303 S., 19,90 Euro
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