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Die Jüngsten im Fokus der Nation
Aktionsplan "für kindergerechtes
Deutschland"
Familie. Spätestens im Jahr 2010 soll Deutschland
hinsichtlich der Familien- und Kinderfreundlichkeit zur
Spitzengruppe der europäischen Länder gehören. Das
erklärte die Bundesfamilienministerin, Renate Schmidt, am 16.
Februar im Fachausschuss. Die Ministerin informierte die
Parlamentarier über den Stand des Nationalen Aktionsplans
"Für ein kindergerechtes Deutschland", nachdem dieser im
Kabinett besprochen worden war. Schmidt erklärte, der
Aktionsplan habe sechs Schwerpunkte. Dies sei zum ersten die
Chancengerechtigkeit durch Bildung. Noch immer entscheide der
soziale Hintergrund über die Bildungschancen von Kindern und
Jugendlichen; dies sei "nicht hinnehmbar". Der zweite Punkt sei das
Aufwachsen ohne Gewalt. Hier sei bereits "eine Menge auf den Weg
gebracht worden", etwa die Festschreibung des Leitbildes einer
gewaltfreien Erziehung. Man stehe nun vor der Aufgabe, noch mehr
Eltern durch niedrigschwellige Programme zu erreichen. Weitere
Schwerpunkte des Aktionsplans seien die Förderung eines
gesunden Lebens und gesunder Umweltbedingungen; die Beteiligung von
Kindern und Jugendlichen; die Entwicklung eines angemessenen
Lebensstandards aller Kinder sowie die Einhaltung internationaler
Verpflichtungen. Schmidt betonte, es sei an der Zeit, den deutschen
Vorbehalt bei der Kinderrechtskonvention zurückzunehmen: "Der
Vorbehalt war unsinnig und überflüssig". Der
Bundesinnenminister und die SPD-regierten Länder seien zur
Rücknahme bereit, doch ohne die CDU-regierten Länder
verfüge man nicht über die nötigen
Durchsetzungsmöglichkeiten.
Die Fraktionen begrüßten den Aktionsplan einhellig.
Die Grünen kündigten an, die "ehrgeizigen Ziele" des
Plans "so gut zu begleiten, wie wir es können" und stellten
fest, eine Bundestagsdebatte über das Thema sei angebracht.
Diesen Vorschlag unterstützen auch die Fraktionen von FDP und
SPD. Schmidt kündigte an, sich für eine Kernzeitdebatte
über das Thema einsetzen zu wollen. Die CDU forderte, der Bund
müsse genügend finanzielle Mittel zur Umsetzung des Plans
zur Verfügung stellen. Dies sei insbesondere deshalb
nötig, weil die Kinderarmut in Deutschland stetig ansteige.
Dabei dürfe man "nicht tatenlos zusehen". Die FDP regte zudem
an, die Kinderrechte in den Lehrplänen festzuschreiben und
erklärte, nur wer seine Rechte kenne, könne sie auch
wahrnehmen.
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