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Auswärtiges Amt: Stabsoffiziere und
Polizisten in den Sudan schicken
Hoffnung durch Nord-Süd-Friedensvertrag
für Darfur
Entwicklungszusammenarbeit. Das Auswärtige Amt (AA)
hält es für geboten, dass Deutschland bereit sein solle,
Stabsoffiziere und Polizisten für eine Mission im Süden
Sudans, die den im Januar dort erreichten Frieden überwachen
solle, zur Verfügung zu stellen. Die Prüfungen innerhalb
der Bundesregierung seien aber noch nicht abgeschlossen. Dies
erklärte die AA-Staatsministerin Kerstin Müller
(Bündnis 90/Die Grünen) am 16. Februar im
Entwicklungszusammenarbeitsausschuss.
Auf Skepsis stießen Müllers Äußerungen in
der CDU/CSU. Ihr Sprecher verwies auf das Beispiel Kongo, wo man
binnen kurzem die entsandten militärischen Beobachter wieder
abgezogen habe.
Auf Äußerungen aus den Reihen von Bündnis 90/Die
Grünen, die Hilfsorganisationen seien nicht vorbereitet auf
die Rückkehr von Menschen in den Süden Sudans, schloss
sich die Staatsministerin der Auffassung an, man stehe da vor einem
"ganz großem Problem".
Drei bis vier Millionen Binnenflüchtlinge wollten
zurück in die Region; zusätzlich gebe es eine Million
Vertriebene in den angrenzenden Staaten. Den Menschen sei es in den
Auffanglagern teilweise erheblich besser gegangen als in ihrer
Heimat. "Sie stehen dort vor dem Nichts", bekräftigte
Müller und forderte, die Entwicklungshilfe müsste schnell
anlaufen.
Die Lage in Darfur im Westen Sudans nannte Müller
unverändert "dramatisch". Die Entwaffnung der regierungsnahen
Dschandschawid-Milizen sei ein vorrangiges Ziel. Die
Staatsministerin hielt es für geboten, Mittel nicht über
die Regierung in Khartum laufen zu lassen, sondern direkt über
internationale Organisationen.
Auf Nachfrage aus den Reihen der SPD-Fraktion erklärte
Müller, der Führer der "Sudan People's Liberation Army"
(SPLA), John Garang, sehe Chancen, dass der
Nord-Süd-Friedensvertrag Möglichkeiten eröffne, auch
den Konflikt in Darfur zu einem Ende zu bringen. Müller
bestätigte, die SPLA werde Sitze im Kabinett erhalten; es sei
vereinbart, dass Garang Vize-Präsident des Sudan werde.
Sie bestätigte im Übrigen, die Bundesregierung sei
nach wie vor der Auffassung, dass diejenigen, die sich der
Verletzung von Menschenrechten schuldig gemacht hätten, an den
Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag überstellt werden
müssten. Der Konflikt mit den USA darüber sei aber noch
ungelöst.
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