bob
Regierung sieht noch gravierende Defizite
Menschenrechte im Südkaukasus
Menschenrechte. Die Frage der Menschenrechte hat in den
bilateralen Kontakten zu Armenien, Aserbaidschan und Georgien immer
einen "besonders hohen Stellenwert" gehabt. Dies betonte ein
Vertreter der Bundesregierung am 16. Februar vor dem Ausschuss
für Menschenrechte und humanitäre Hilfe des
Bundestages.
Der Regierungsvertreter führte des Weiteren aus, es gebe
Verbesserungen in diesen früheren Republiken der Sowjetunion.
Er wies darauf hin, dass diese Staaten sonst niemals in den
Europarat aufgenommen worden wären. Aber manche, auch
gravierende Defizite blieben.
Zu Georgien führte er aus, nach dem Tod des Regierungschefs
Surab Schwanija befinde sich das Land in einer
Umorientierungsphase. Schwanija habe eine wichtige
Scharnierfunktion gehabt, vor allem gegenüber wichtigen Leuten
aus den auf Abspaltung dringenden Gebieten Abchasien und
Südossetien, so der Fachbeamte weiter.
Starker Mann sei nunmehr das Staatsoberhaupt Michail
Saakaschwili. Zivilgesellschaft und Medienlandschaft hätten
sich in Georgien gut entwickelt, führte der
Regierungsvertreter aus.
Zu Armenien merkte er an, die Gewaltenteilung sei in dem
vorderasiatischen Land nicht gewährleistet. Die Gerichte seien
keineswegs unabhängig. Im Konflikt mit dem östlichen
Nachbarland Aserbaidschan um die Region Berg-Karabach zeichne sich
weiterhin keine Lösung ab.
Auch der Schutz der Menschenrechte in Aserbaidschan sei
"insgesamt unbefriedigend". Dies gelte nicht nur für
Flüchtlinge aus Berg-Karabach, die kaum integriert seien. Es
gebe Übergriffe der Polizei; die Situation in den
Gefängnissen sei katastrophal, merkte der Regierungsvertreter
an.
Die Sozialdemokraten erklärten, Russland heize die
Konflikte im Südkaukasus an; vor allem die Auseinandersetzung
in Berg-Karabach führe zu großen Belastungen. Die
CDU/CSU-Fraktion machte auf die fortgesetzte Diskriminierung
religiöser Minderheiten aufmerksam.
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