bob
Vorsichtig positives Fazit gezogen
Bericht der Bundesregierung zu
Südosteuropa
Auswärtiges. Nach Angaben des Hohen Kommissars für
Menschenrechte der Vereinten Nationen sind noch etwa 900.000
Menschen als Flüchtlinge und intern Vertriebene in den
Ländern des ehemaligen Jugoslawiens registriert. Über
500.000 davon befinden sich in Serbien und Montenegro
einschließlich des Kosovos. Das geht aus einem Bericht der
Bundesregierung über die Ergebnisse ihrer Bemühungen um
die Weiterentwicklung der politischen und ökonomischen
Gesamtstrategie für die Balkanstaaten und ganz
Südost-europa für das Jahr 2004 (15/4813) hervor.
Viele von ihnen hätten am Ort ihrer Zuflucht einen neuen
Lebensmittelpunkt gefunden. Für die Rück-kehrwilligen
werde eine Heimkehr aufgrund ihres zunehmenden Alters und
mangelnder finanzieller Möglichkeiten immer
unwahrscheinlicher. Gleichwohl kehrten auch Jahre nach den
Flüchtlingswellen der Balkankriege noch immer Vertriebene in
ihre Heimat zurück. Obwohl in der Gesamtregion nicht mehr von
einer akuten humanitären Notlage gesprochen werden könne,
seien Flüchtlinge, Vertriebene und Minderheitenrückkehrer
immer noch bedürftige Zielgruppen für humanitäre
Hilfe. Viele von ihnen lebten noch in Sammelunterkünften, bei
Verwandten oder in sonstigen Provisorien in äußerst
beengten, ärmlichen Verhältnissen. Die Unterstützung
von Rückkehrern und die Integration von
Langzeitflüchtlingen, die nicht mehr zurückkehren
könnten oder wollten, bleibe daher Schwerpunkt der
humanitären Hilfe der Bundesregierung in
Südosteuropa.
Insgesamt zieht die Regierung für das Jahr 2004 ein
vorsichtig positives Fazit: Die positiven Entwicklungen der letzten
Jahre bei der Stabilisierung der Region hätten sich - trotz
einzelner Rückschläge - fortgesetzt. Die Sicherheitslage
habe sich - abgesehen vom Kosovo - insgesamt weiter verbessert.
Trotz dieser Fortschritte bleibe es für alle Länder
der Region wichtig, die Funktionsfähigkeit der staatlichen
Strukturen weiter zu verbessern, um die Bedürfnisse der
Bevölkerung zu befriedigen, die Annäherung und
Integration in die Europäische Union zu verfestigen und die
Zusammenarbeit in der Region zu stärken. Die Bundesregierung
sei bereit, die Länder der Region auf diesem Weg auch
weiterhin zu unterstützen. Im Kosovo hätten die
Stabilisierungsbemühungen der internationalen Gemeinschaft
durch die gewalttätigen Übergriffe gegen die serbische
Minderheit im März 2004 einen Rückschlag erlitten. Die
UN-Mission zur Übergangsverwaltung des Kosovos und die
NATO-geführte "Kosovo Force" hätten seitdem erhebliche
Anstrengungen unternommen, um solche Ereignisse in Zukunft zu
verhindern.
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