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K. Rüdiger Durth
Thüringen ist sicherer geworden
Straftaten von Extremisten leicht
gesunken
Leicht zurückgegangen ist die Zahl der Straftaten im
vergangenen Jahr in der "grünen Mitte Deutschlands", wie sich
Thüringen gern nennt, dafür ist die Aufklärungsquote
gestiegen. Beides zusammengenommen bedeutet, dass Thüringen im
vergangenen Jahr sicherer geworden ist. Allerdings kein Grund
für das zuständige Innenministerium, die Hände in
den Schoß zu legen. Konkret bedeutet die Entwicklung:
Gegenüber 2003 sank die Zahl der Straftaten 2004 um knapp
1.200 auf 164.276 Straftaten. Im gleichen Zeitraum stieg die
Aufklärungsquote um 1,4 Prozent gegenüber dem Jahr 2002,
das übrigens mit 166.121 Straftaten den bisherigen Rekord im
Freistaat darstellte.
Ein besonderes Interesse der Menschen richtet sich immer auf
politisch motivierte Straftaten. Sie beliefen sich im vergangenen
Jahr auf 935 gemeldete Fälle. Das waren 17 weniger als im Jahr
zuvor. Ermittelt wurden 969 Verdächtige, darunter 246
Jugendliche, 208 Heranwachsende und 14 Kinder. 270 politisch
motivierte Straftaten konnten nicht eindeutig der rechten oder der
linken Seite zugeordnet werden. Die rechtsextremen Straftaten
sanken gegenüber 2003 um 183 auf nunmehr insgesamt 591. Von
diesen Straftaten entfielen 36 auf Gewalt- und 392 auf
Propagandadelikte. Auch die Zahl der linksextremistischen
Straftaten sank 2004 gegenüber dem Jahr zuvor um acht auf
insgesamt 67.
Politisch motivierte Kriminalität
Gesunken ist im Freistaat Thüringen auch die Zahl der
Wirtschaftsdelikte, die 2004 insgesamt 1.434 betrugen. Das waren 40
Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die ermittelte Schadenssumme
wird mit 19 Millionen Euro angegeben., was gegenüber 2003
einem Minus von 43 Millionen Euro entspricht. Auch die
Gewaltkriminalität sank um 76 Fälle gegenüber 2002
auf 4.541. Hier lag mit 81,8 Prozent die Aufklärungsquote
erfreulich hoch. Unter Gewaltkriminalität werden verstanden
Mord (19 Fälle 2004), Totschlag (43 Fälle), Raub und
räuberische Erpressung (1.079 Fälle), Vergewaltigung (191
Fälle, acht weniger als 2003), sexuelle Nötigung (218
Fälle). Außerdem gab es 402 Fälle von sexuellem
Missbrauch an Kindern (zwei mehr als 2003). Ferner zählen zur
Gewaltkriminalität Körperverletzung mit Todesfolge,
Geiselnahme und Menschenraub.
40 Prozent aller Straftaten gingen im vergangenen Jahr auf das
Konto von Diebstählen, von denen 65.678 Fälle registriert
wurden. Immerhin fast 1.000 weniger als 2003. Rund ein Drittel der
gemeldeten Diebstähle konnte aufgeklärt werden. Ein
Viertel all dieser Delikte entfiel auf Ladendiebstähle.
Zurückgegangen ist der Diebstahl von Autos, dagegen hat der
Diebstahl aus Autos jetzt zugenommen - vor allem Airbags stehen
neuerdings bei den Dieben auf der Wunschliste. Gemeldet wurden im
vergangenen Jahr 5.188 Einbrüche in Wohnungen beziehungsweise
in Gartenhäuser.
Um 838 auf insgesamt 7.683 Fälle ist die
Rauschgiftkriminalität im vergangenen Jahr gegenüber 2003
gestiegen und machte damit 4,6 Prozent der Gesamtkriminalität
im Freisttaat aus. Die Zahl der Drogentote belief sich auf acht,
zwei weniger als im Vorjahr. Beschlagnahmt wurden unter anderem 26
Kilogramm Marihuana, 56 Kilogramm Haschich, fünf Kilogramm
Kokain und drei Kilogramm Heroin. Unter den mehr als 6.300
ermittelten Tätern befanden sich 76 Kinder.
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