wol
Waldsenken für den Emissionshandel
nutzen
Klimaschutz
Umwelt. Die Bundesregierung soll die
Kohlenstoffaufnahmefähigkeit von Ökosystemen nutzen, um
diese auf die jeweils nationalen Emissionsreduktionsverpflichtungen
anzurechnen. Dies fordert die FDP in einem Antrag (15/4665).
Die Regierung wird aufgefordert, im Zuge des internationalen
Handels mit Treibhausgaszertifikaten auch die Option des
Kyoto-Protokolls für den deutschen Wald wahrzunehmen und sich
ganz oder teilweise die Nettosenke im erlaubten Rahmen anrechnen zu
lassen. Die Liberalen fordern, die Regierung müsse daran
arbeiten, dass - analog zum internationalen Handel - auch innerhalb
des europäischen Zertifikathandels die Nutzung von
Waldsenkenprojekten für betroffene Unternehmen möglich
ist. Damit könnten diese ihre Emissionen so kostengünstig
wie möglich kompensieren. Im Rahmen internationaler
Verhandlungen sei auch darauf hinzuwirken, nachhaltig genutztes
Holz bei der Erfassung der Bestandsdaten über Treibhausgase zu
berücksichtigen, um die tatsächliche Leistung nachhaltig
genutzter Wirtschaftswälder in Werte umzusetzen.
Die Fraktion legt dar, das Kyoto-Protokoll habe die
Möglichkeit geschaffen, das Instrument der "Aufforstung,
Wiederaufforstung und Forstwirtschaft" zur Bekämpfung des
Klimawandels zu nutzen. So könnten durch Projekte in
Industriestaaten und Entwicklungsländern Zertifikate erzeugt
werden, die international gehandelt werden können oder zur
Erfüllung der nationalen Verpflichtungen dienen.
Voraussetzung dafür sei ein Entschluss des jeweiligen
Kyoto-Vertragsstaates, eine Regelung des Kyoto-Protokolls
anzuwenden. Die Liberalen kritisieren, die Bundesregierung habe
diese Möglichkeit bis heute nicht genutzt und lehne trotz der
internationalen Vereinbarungen die "Senkenprojekte" ab. Die
Bundesregierung habe auch verhindert, dass Unternehmen im Rahmen
des europäischen Handels mit Emissionsrechten ihre
Verpflichtungen durch Senkenprojekte erfüllen können.
Trotz prinzipieller Einigung bei der Bonner Klima-Konferenz 2001
werde durch die jetzige Haltung ein kostengünstiges Instrument
zum Klimaschutz für Deutschland nicht in die nationale
Klimaschutzstrategie integriert.
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