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sas
Fördermittel effektiver einsetzen
Schwerpunkte beim Aufbau Ost
gefordert
Verkehr und Bauwesen. Die
Wirtschaftsförderung in den neuen Ländern, der Aufbau Ost
sowie der Solidarpakt waren am 18. März Gegenstand
verschiedener Initiativen im Bundestag. Einer Empfehlung des
Verkehrsausschusses folgend (15/4706) haben die Parlamentarier
einen Antrag der Koalitionsfraktionen zu nachhaltigem Wachstum in
Ostdeutschland (15/3201) beschlossen, ohne Zustimmung blieben zwei
Anträge und ein Entschließungsantrag der
Oppositionsfraktionen (15/3047, 15/3202, 15/4163).
Die Union war in ihrem Antrag dafür
eingetreten, die Förderung der ostdeutschen Länder als
"Ziel-1-Gebiet" für den Zeitraum 2007 bis 2013 beizubehalten
und auch die bereits zugesagten Solidarpaktmittel
fortzuführen. Sie forderte die Regierung dazu auf, aus dem
System der Lohnersatz- und Transferleistungen für
arbeitsfähige Arbeitslose ein System der
Lohnergänzungsleistungen zu machen. Einer von der FDP ins
Gespräch gebrachten Sonderwirtschaftszone für die neuen
Länder erteilte sie eine Absage. Die Liberalen waren in ihrer
Initiative dafür eingetreten, Modelregionen durch die
befristete Aussetzung bundesrechtlicher Regelungen im Bau-, Tarif-
und Arbeitsrecht über Länderöffnungsklauseln zu
schaffen. Auch SPD und Bündnis 90/Die Grünen vertraten in
ihrem Antrag die Auffassung, die Regierung solle die für
Ostdeutschland bis 2019 zugesagten Solidarpaktmittel in der
vereinbarten Höhe bereitstellen. Des Weiteren hatte sie
für eine Schwerpunktsetzung bei der Innovations- und
Forschungsförderung plädiert, um die vorhandenen
Stärken und Entwicklungspotentiale besser voranbringen zu
können.
In der Ausschussdebatte hatte die SPD die
Meinung vertreten, entscheidend seien eine Konzentration der
Fördermittel und die Schaffung innovativer
Finanzierungshilfen, um die Eigenkapitalschwäche zu
überwinden. Ziel müsse es sein, zu einer effektiveren
Verwendung der Mittel für den Aufbau Ost zu kommen. Sie schlug
vor, ihren Antrag um den Punkt zu ergänzen, dass der
jährliche Bericht zum Stand der deutschen Einheit bis zum Jahr
2008 und gegebenenfalls darüber hinaus fortgeführt werden
soll.
Diese Anregung fand bei der FDP und CDU/CSU
Unterstützung. Darüber hinaus kritisierte die Union, dass
die Regierung Fördermittel für die neuen
Bundesländer als Steinbruch ansehe und diese von Jahr zu Jahr
von der aktuellen Kassenlage abhängig mache. Man dürfe
nicht zusehen, wenn Mittel aus dem Solidarpakt statt für
Infrastrukturinvestitionen zum Ausgleich von Defiziten in
Länderhaushalten eingesetzt würden. Am Antrag der
Koalitionsfraktionen bemängelte sie eine zu starke
Konzentration auf Mittel- und Oberzentren bezüglich der
wirtschaftlichen Entwicklung. Bündnis 90/Die Grünen
machten klar, dass die Einführung von Sonderwirtschaftszonen
sowie die Einschränkung der Tarifautonomie von ihr auch in
Zukunft nicht mitgetragen werden. Was die Fehlverwendung von
Solidarpaktmitteln angehe, könne man den ostdeutschen
Ländern keinen Vorwurf machen, denn man kenne deren Situation.
Die FDP lenkte ein, dass zwar auch sie die falsche Verwendung von
Fördermitteln aus dem Solidarpakt kritisiert habe, man aber
auch die schwierige Haushaltslage in den neuen Ländern im
Blick behalten müsse.
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