bob
Parlamentswahlen nicht später als im
September
Afghanistan
Menschenrechte. Die Verschiebung der Parlamentswahlen in
Afghanistan auf Mitte September 2005 ist nach Ansicht der
Bundesregierung hinnehmbar. Später dürften sie aber nicht
erfolgen; ein Termin für die Wahlen müsse darüber
hinaus unbedingt in nächster Zeit genannt werden. Dies teilte
ein Vertreter des Auswärtigen Amtes (AA) dem
Menschenrechtsausschuss am 16. März mit.
Weiter führte er aus, der politische Rahmen habe sich in
den letzten sechs Monaten weiter verbessert. Dies bedeute eine
Stärkung von Präsident Hamid Karzai, nicht zuletzt, weil
sein Kabinett ausgewogener nach Volksgruppen besetzt ist als
früher. Sorge bereite die Produktion von Opium, das für
Drogen benötigt werde. Afghanistan produziere mittlerweile
4.200 Tonnen von dem Mohnsaft, 87 Prozent des Weltaufkommens. Die
afghanische Regierung und die internationale Gemeinschaft setzten
auf "neue Impulse" für eine Strategie zur
Drogenbekämpfung. Dazu zählten einerseits repressive
Maßnahmen und andererseits alternative Entwicklungen für
die Landbevölkerung.
Die SPD äußerte, man könne froh sein, dass es in
Afghanistan inzwischen ein ethnisch ausgewogenes Kabinett gebe. Bei
der letzten Reise in das Land, so die Sozialdemokraten, habe man
den Eindruck gehabt, dass der Parteienbildungsprozess nur sehr
langsam vorangehe.
Das AA erwiderte, derzeit seien über 40 Parteien
registriert. So könne man sagen, "die Richtung stimmt"
angesichts der Tatsache, dass die Zivilgesellschaft völlig
zerschlagen gewesen sei. Auf die Frage der SPD, ob es nicht eine
Wahrheitskommission nach südafrikanischem Vorbild geben solle,
die das Geschehen der letzten 23 Jahre aufarbeite, antwortete die
Regierung, die Debatte sei in Afghanistan noch nicht so weit
gediehen.
Die CDU/CSU fragte nach Bildungsprogrammen für erwachsene
Frauen. Solche Programme gibt es laut AA; die Förderung von
Frauen sei auch das erklärte Ziel der Bundesregierung.
Beispielsweise gebe es ein Studentinnenwohnheim, wo die Frauen in
Ruhe ihrem Studium nachgehen könnten.
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