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"Eine Herkulesaufgabe"
Vorschulische Bildung
Bildung und Forschung. Mit den Zukunftschancen für
Jugendliche hat sich am 20. April der Ausschuss für Bildung
und Forschung befasst. Beraten und gegen die Stimmen der Opposition
abgelehnt wurde ein Antrag der FDP (15/5259). Darin spricht sich
die Fraktion vor allem für die Stärkung der Bildung und
Ausbildung in Deutschland aus. Besonderes Augenmerk solle dabei auf
die frühkindliche Förderung gerichtet werden.
So fordert die FDP einen Rechtsanspruch auf einen halbtags
kostenfreien Kindergartenplatz. Kostenlose Kindergärten
würden geraden Kindern mit höherem Förderbedarf und
aus "problematischen" Familien zugute kommen. Wichtig sei die
gleichzeitige Förderung eines ausreichenden Angebots an
Kindergartenplätzen. Zur Unterstützung des Systemwechsels
in diesem Bereich schlägt die FDP die Einführung eines
Bildungsgutscheins oder Pro-Kopf-Zuweisungen für den
Kindergartenplatz vor.
Die Qualitätssicherung in der frühkindlichen Bildung
solle durch ein System der Zertifizierung von Tageseinrichtungen
gewährleistet werden. Sorgen macht sich die FDP in ihrem
Antrag wegen der großen Zahl der Jugendlichen, die ihre
Ausbildung abbrechen - es sei "ein Alarmzeichen" - und der hohen
Arbeitslosenzahlen unter den 20- bis 24-Jährigen.
Außerdem verlangt sie, die Reform der beruflichen Bildung
voranzutreiben.
Die Koalitionsfraktionen stimmten mit den meisten Forderungen
der Liberalen überein. Als bemerkenswert bezeichnete die SPD
den Vorstoß nach einem kostenlosen Kindergartenplatz. Im
sozialdemokratisch-liberal regierten Rheinland-Pfalz werde dies
bereits praktiziert. Dennoch - so die Grünen - gebe es Dissens
in den Fragen der beruflichen Bildung und der vollständigen
Autonomie für die Hochschulen. Die Union unterstützte den
Antrag gegen die Einwände von SPD und Bündnis 90/Die
Grünen und zeigte sich besorgt über die
Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland. Die FDP unterstrich in der
Beratung noch einmal die Bedeutung der frühkindlichen
vorschulischen Bildung. Es sei eine "Herkulesaufgabe". Es sei ein
Fehler der früheren Regierungen, auch der schwarz-gelben, dass
die Erfahrungen aus der DDR auf diesem Gebiet nicht übernommen
wurden. Es habe damals wohl an der Erkenntnis gefehlt.
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