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Annette Sach
Benedikt XVI. heißt der neue Papst
Der Deutsche Joseph Kardinal Ratzinger zum
Oberhaupt der Katholiken gewählt
Am Anfang herrschte Ungewissheit: war es weißer oder
schwarzer Rauch, der am Abend des 19. April aus dem Schornstein der
Sixtinischen Kapelle emporstieg? Jubel und Freude herrschten auf
dem Petersplatz in Rom, als kurz darauf wirklich weißer Rauch
vermeldet wurde und die Glocken zu läuten begannen -
eindeutige Zeichen, dass das Konklave aus 115 Kardinälen einen
neuen Papst gewählt hatte. Zwei Wochen nach dem Tod von Papst
Johannes Paul II. Anfang April wurde der Kurienkardinal Joseph
Ratzinger neues Oberhaupt von 1,1 Milliarden Katholiken. Erstmals
seit 482 Jahren kommt damit wieder ein Pontifex aus Deutschland.
"Nach dem großen Papst Johannes Paul II. haben die
Kardinäle mich, einen bescheidenen Arbeiter im Weinberg des
Herrn, gewählt", sagte der Papst, der den Namen Benedikt XVI.
angenommen hat, kurz nach seiner Wahl vor zehntausenden Menschen,
die auf den Petersplatz geströmt waren, um ihren neuen Papst
zu begrüßen. Staatsoberhäupter aus aller Welt
gratulierten dem 78jährigen zu seiner Wahl.
Bundestagspräsident Thierse bezeichnete die Entscheidung
für den früheren Kardinal als "Ausdruck des hohen
Ansehens und der Wertschätzung für Ihre Arbeit in
zahlreichen kirchlichen Ämtern und in der deutschen Theologie
insgesamt".
Benedikt XVI., der bisher der Glaubenskongregation vorstand,
gilt als konservativer Bewahrer der katholischen Lehre. Es wird
erwartet, dass er in innerkirchlichen Fragen wie beispielsweise dem
Zölibat, dem Wunsch nach Frauenpriestern oder in Fragen der
Empfängnisverhütung am Kurs seines Vorgängers
Johannes Paul II. festhalten wird. Auf eine Kontinuität im Amt
deuten auch seine Personalentscheidungen hin. Zwei Tage nach seiner
Wahl bestätigte Benedikt XVI. am vergangenen Donnerstag die
bisherige Kirchenführung im Amt. Alle Würdenträger
des Vatikans behalten ihre bisherigen Aufgaben. Eine Entscheidung
über seinen Nachfolger als Prälat der
Glaubenskongregation gibt es bisher noch nicht. Das kathohlische
Oberhaupt selbst erhielt bei einer feierlichen Messe auf dem
Petersplatz in Rom zur Amtseinführung die Insignien der
päpstlichen Macht: das Pallium, die weiße Stola mit den
schwarzen Kreuzen, und den Fischerring. Seine erste Reise wird den
neuen Papst nach Polen führen. Im August wird der Papst aus
dem bayerischen Marktl am Inn in Deutschland auf dem Weltjugendtag
erwartet. Den Dialog mit der Jugend führt das neue Oberhaupt
der Katholiken bereits mit modernen Kommunikationsmitteln. Ein
Mobilfunkanbieter verbreitete per SMS eine Botschaft an seine
Gläubigen: "Lasst uns vorwärts gehen in Freude über
den auferstandenen Christus und in Vertrauen auf seine
ständige Hilfe".
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