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Arbeitslosengeld II kostet 8 Milliarden Euro mehr
als geplant
Überplanmäßige Ausgabe
Haushalt. Der Haushaltsausschuss hat am 29. Juni eine
überplanmäßige Ausgabe von 8 Milliarden Euro
für das Arbeitslosengeld II (ALG II) zur Kenntnis genommen.
Laut Bericht des Bundesfinanzministeriums ist der Bedarf
unvorhergesehen, da sich in diesem Bereich die Zahl der
Bedarfsgemeinschaften und die durchschnittlichen Geldleistungen pro
Bedarfsgemeinschaft gegenüber den Annahmen zum Haushalt 2005
deutlich ungünstiger entwickelt haben. Während bei der
Haushaltsaufstellung rund 2,5 Millionen Bedarfsgemeinschaften im
Jahresdurchschnitt geschätzt worden seien, habe die Zahl im
Mai 2005 rund 3,5 Millionen betragen. Die durchschnittlichen
Geldleistungen pro Bedarfsgemeinschaft hätten bei monatlich
rund 577 Euro statt der geschätzten rund 484 Euro gelegen. Die
Mehrausgaben seien sachlich unabweisbar und unaufschiebbar, da die
Ausgaben für das Arbeitslosengeld II monatlich fällig
seien. Bis Anfang Juni 2005 sei der Ansatz von 14,6 Milliarden Euro
bereits in Höhe von 10,2 Milliarden Euro ausgeschöpft
worden. Die Monatsausgaben würden sich aktuell auf rund 2
Milliarden Euro belaufen. Der überplanmäßig zu
bewilligende Betrag von 8 Milliarden Euro würde bei konstanten
Monatsausgaben ausreichen, den Bedarf zumindest bis November 2005
zu decken. Die SPD-Fraktion sprach von einer Fehleinschätzung
des Bedarfs, der bei der Haushaltsaufstellung Ende des vergangenen
Jahres nicht abzusehen gewesen sei. Für die Union sind die
Ausgaben eine "Katastrophe für den Bundeshaushalt". Der
Sprecher der FDP sagte, es sei lange bekannt gewesen, dass die
Zahlen der Bedarfsgemeinschaften nicht stimmen würden.
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