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bob
Afrikanische Union soll handeln
Simbabwe
Auswärtiges. Die Bundesregierung muss sich dafür
einsetzen, dass die Situation in Simbabwe, wo Gewalt, Vertreibungen
und Inhaftierungen von politisch missliebigen Personen unter dem
Regime von Präsident Robert Mugabe an der Tagesordnung sind,
beim G-8-Gipfel in Gleneagles (Schottland) Anfang Juli behandelt
wird. Die Sanktionen sollten gegebenenfalls ausgeweitet werden,
beschloss der Bundestag einstimmig am 30. Juni. Alle vier
Fraktionen hatten dazu einen gemeinsamen Antrag (15/5830)
vorgelegt.
Das Parlament war weiter der Auffassung, eine neue Dimension des
Terrors gegen die eigene Bevölkerung stellten die seit Mai
anhaltenden Zerstörungen von Armensiedlungen und Märkten
dar. Unter dem Vorwand, die Gebiete müssten saniert und von
Kriminellen gesäubert werden, rissen bewaffnete Polizei und
Milizen die Hütten und Häuser mit Baggern und
Planierraupen nieder oder zündeten sie an. Häufig
würden die Bewohner gezwungen, die eigenen Behausungen selbst
niederzureißen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind durch
die Aktion "Murambatsvina" (Abfallbeseitigung) bislang mindestens
200.000 Menschen obdachlos geworden.
Die Staaten der Afrikanischen Union (AU) forderte der Bundestag
auf, angesichts ihres Gipfeltreffens, das derzeit in Libyen
stattfindet, ihren Selbstverpflichtungen zu entsprechen und diese
auf Simbabwe anzuwenden. Die Bundesregierung müsse die Staaten
der AU auffordern, sich zum Fürsprecher der
unterdrück-ten Bevölkerung Simbabwes zu machen.
Die südafrikanische Regierung sei auf ihre besondere
Verantwortung gegenüber ihrem Nachbarland hinzuweisen. Sie
müsse aufgefordert werden, sich bei der Regierung in Harare
für ein sofortiges Ende der Zwangsvertreibung einzusetzen.
Weiterhin solle die Bundesregierung sich dafür stark machen,
dass das menschenverachtende Vorgehen der simbabwischen Regierung
im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen behandelt und dort
geprüft werde, inwieweit die Verantwortlichen durch den
Internationalen Strafgerichtshof zur Rechenschaft gezogen werden
können.
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