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vom/jad
Platz sechs beim Energieverbrauch
Regierung antwortet CDU/CSU
Wirtschaft und Arbeit/Umwelt. Abgelehnt hat der Bundestag am 30.
Juni einen Antrag der CDU/CSU (15/4844), die Bundesregierung solle
ein Energieprogramm vorlegen. Die Union hatte verlangt, die
energiepolitischen Rahmenbedingungen müssten "klare Signale"
für Unternehmensentscheidungen setzen und für die
Marktteilnehmer Investitions- und Planungssicherheit herstellen.
Der staatliche Anteil an den Strompreisen dürfe nicht
länger einen Wettbewerbsnachteil darstellen. Nach Meinung der
Union sollten zudem die wachsenden Belastungen der
energieintensiven Branchen berücksichtigt werden, um eine
Verlagerung von Industriezweigen und damit verbundener
Arbeitsplätze zu verhindern.
In der Antwort der Bundesregierung (15/5809) auf eine Große
Anfrage der Unionsfraktion (15/3740), die der Bundestag am gleichen
Tag beraten hat, heißt es, Deutschland liege mit 3,4 Prozent
des Weltenergieverbrauchs auf Platz sechs der Länder mit dem
höchsten Energieverbrauch, hinter den USA (22,4 Prozent),
China (zwölf Prozent), Russland (sechs Prozent), Indien (5,3
Prozent) und Japan (5,1 Prozent).
Die internationale Klimapolitik zielt laut Regierung darauf ab,
den Anstieg der globalen Treibhausgaskonzentration in der
Atmosphäre mittel- bis langfristig so zu begrenzen, dass die
sich daraus ergebenden Folgen für den Klimawandel für
Mensch und Tier erträglich bleiben. Ziel der Regierung sei
daher eine nachhaltige Energieversorgung, die wesentlich auf
Einsparung, Steigerung der Effizienz und den Ausbau erneuerbarer
Energien bei gleichzeitigem Ausstieg aus der Kernenergie setzt.
Bis 2010 sollte laut Koalition der Anteil erneuerbarer Energien
auf mindestens 12,5 Prozent und bis zum Jahr 2020 auf mindestens 20
Prozent erhöht werden. Zur Mitte des Jahrhunderts sollen sie
rund die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs decken. Um eine
solche Entwicklung zu verwirklichen, benötigten die
erneuerbaren Energien noch Unterstützung. Ziel der
Bundesregierung sei es, dass die erneuerbaren Energien
wettbewerbsfähig werden und sich am Markt behaupten
können. Beim Einsatz fossiler Energien werde dem Klimaschutz
durch verbesserte und neue Kraftwerkstechnologien Rechnung
getragen. Außerdem verfolge man weitere Anstrengungen zur
Verbesserung der bereits hohen Energieeffizienz in allen Bereichen.
Bis zum Jahr 2020 solle die Energieproduktivität, bezogen auf
1990, verdoppelt werden.
Die Regierung erwartet, dass auch andere Industriestaaten sich
vergleichbar bemühen, Treibhausgasemissionen zu vermeiden,
sodass der deutschen Wirtschaft keine Nachteile im internationalen
Wettbewerb entstehen sollen. Sie verweist auf das Inkrafttreten des
Kyoto-Protokolls im Februar dieses Jahres. Die Minderungspflichten
seien im Rahmen des Emissionshandels verbindlich geregelt.
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