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Iran und Nordkorea im Mittelpunkt
Jahresabrüstungsbericht
Auswärtiges. Im vergangenen Jahr haben vor allem der Iran
und Nordkorea im Mittelpunkt der internationalen Bemühungen um
eine Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen und ihrer
Trägermittel gestanden. Darauf verweist die Bundesregierung in
ihrem Jahresabrüstungsbericht 2004 (15/5801).
Die internationale Atomenergie-Organisation sei bei ihrer
Aufklärung des iranischen Nuklearprogramms trotz einiger
Fortschritte noch nicht zu einer abschließenden Beurteilung
gekommen. Dies betreffe vor allem die Frage der Nichtexistenz von
nicht erklärten Nuklearaktivitäten im Iran. Parallel dazu
hätten Frankreich, Großbritannien und Deutschland ihre
Initiative, die internationalen Sorgen wegen des iranischen
Nuklearprogramms auszuräumen, fortgesetzt.
Ziel der Verhandlungen sei es, vom Iran "objektive Garantien" zu
erhalten, dass das Nuklearwaffenprogramm ausschließlich
für friedliche Zwecke genutzt werden kann. Im Gegenzug seien
die genannten Staaten bereit, in einem Langfristabkommen eine
vertiefte Kooperation in den Bereichen Nuklearfragen, Technologie
und Kooperation sowie Politik und Sicherheit zu vereinbaren. Die
Verhandlungen mit dem Iran gestalteten sich bisher schwierig, so
die Regierung. Vor allem sei das Land nicht bereit, im Rahmen von
"objektiven Garantien" auf die Urananreicherung und die
Wiederaufarbeitung dauerhaft zu verzichten. Nur so könne
jedoch die ausschließlich friedliche Nutzung des
Nuklearprogramms gewährleistet werden.
Auch im Hinblick auf Nordkorea hätten die diplomatischen
Bemühungen noch keine greifbaren Ergebnisse gezeigt,
heißt es in dem Bericht. Das Land habe am 10. Februar dieses
Jahres mitgeteilt, dass es zu Abschreckungszwecken über
Nuklearwaffen verfüge und seine Teilnahme an den
Sechser-Gesprächen mit den USA, China, Russland, Südkorea
und Japan aufgrund der Haltung der USA und mangelnder
Erfolgsaussichten zunächst aussetze. Nach Ansicht der
Regierung muss Kernpunkt einer Lösung die unumkehrbare und
überprüfbare Aufgabe der Nuklearwaffenambitionen
Nordkoreas und die Erfüllung der Verpflichtungen aus dem
Nichtverbreitungsvertrag sein.
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