Günter Pursch
Gerda Hasselfeldt
Die Bundestagsvizepräsidenten im
Porträt
Die Union ist in dieser 16. Wahlperiode mit zwei Mitgliedern im
Bundestagspräsidium vertreten. Die 55-jährige
CSU-Abgeordnete Gerda Hasselfeldt ist am 18. Oktober mit 510 von
605 (84,3 Prozent) der abgegebenen Stimmen in das Leitungsgremium
des Parlaments gewählt worden; jeweils 47 Abgeordnete
votierten gegen sie oder enthielten sich der Stimme, eine Stimme
war ungültig.
Gerda Hasselfeldt entstammt einem politischen Elternhaus. Ihr
Vater Alois Rainer war von 1965 bis 1980 Mitglied des Bundestags,
zuvor Bürgermeister seines Heimatortes Haibach im Bayerischen
Wald sowie Landtagsabgeordneter. Sie hat zwei erwachsene Kinder und
ist mit dem CSU-Politiker Wolfgang Zeitlmann verheiratet.
Bereits 1969 trat Gerda Hasselfeldt in die CSU ein. In
München und Regensburg studierte sie Volkswirtschaftslehre.
Danach arbeitete sie bei der Bundesanstalt für Arbeit und
leitete zuletzt die Abteilung Berufsberatung im Arbeitsamt
Deggendorf.
Nach der Bundestagswahl 1987 verzichtete Franz Josef Strauß
darauf, sein Mandat anzunehmen. So rückte die Politikerin im
März desselben Jahres in das Parlament nach. Seit 1990 ist sie
in ihrem Wahlkreis Fürstenfeldbruck/Dachau mit
überzeugender Mehrheit direkt in den Bundestag gewählt
worden.
Hasselfeldt machte sich durch gute Sacharbeit schnell einen
Namen in ihrer Fraktion. Als Bundeskanzler Helmut Kohl 1989 sein
Kabinett umbildete, wurde sie Nachfolgerin von Bundesbauminister
Oscar Schneider (CSU). Von1991 bis 1992 war sie Bundesministerin
für Gesundheit.
Innerhalb ihrer Partei übernahm Gerda Hasselfeldt
zahlreiche Funktionen. So war sie unter anderem vier Jahre
Vorsitzende der Frauen-Union und von 1995 bis 2005 Vorsitzende des
CSU-Kreisverbandes Fürstenfeldbruck. Von 1996 bis 2004
gehörte sie dem Kreistag von Fürstenfeldbruck an.
Nach der Bundestagswahl 1994 übernahm sie das Amt der
finanzpolitischen Sprecherin und rückte im Oktober 2002 zur
Stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion auf.
Hier war sie zuständig für die Bereiche
Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft sowie
Energiepolitik, Kommunalpolitik und Tourismus.
Gäbe es in der CSU eine Frauenquote, wäre diese mit
Gerda Hasselfeldt erfüllt. Waren bisher drei Männer ihrer
Partei Präsident beziehungsweise Vizepräsidenten des
Bundestags, ist sie nun die dritte Frau - nach Maria Probst und
Michaela Geiger - aus der CSU auf dem
Vizepräsidentenstuhl.
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