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Daniela Schröder
"Plan D"
Stichwort
Demokratie, Dialog und Debatten sind die Schlüsselelemente
im "Plan D" der EU-Kommissarin Margot Wallström. Mit der
Dreifachdosis will die Schwedin den EU-Bürgern die
Europäische Union wieder näher bringen und verloren
gegangenes Vertrauen in das Projekt Europa erneuern. Denn der
Graben ist tief. Nach dem Nein zur Verfassung aus Frankreich und
den Niederlanden war der Rückhalt für die Politik der
Gemeinschaft so deutlich geschrumpft wie nie zuvor. Am 13. Oktober
hatte Wallström ihre Vorschläge präsentiert. Ob ihr
Plan Erfolg hat, hängt in erster Linie von den Mitgliedstaaten
ab. Nicht zum ersten Mal versucht die Europäische Union, ihre
Kommunikationsstrategie zu verbessern. In der Vergangenheit
scheiterte die Realisierung verschiedener Projekte aber oftmals an
schlechter Umsetzung oder an Rivalitäten zwischen den
Instanzen. Kernidee des Kommunikationsplans ist es, dass die
Politiker in den EU-Mitgliedstaaten breit gefächerte Debatten
über die Zukunft der Europäischen Union anstoßen.
Diskussionen der EU-Politiker in und mit den nationalen
Parlamenten, den Bürgern und den Medien sollen zur Geburt
einer "europäischen Öffentlichkeit" führen, hofft
Wallström. "Europa ist das Projekt kleiner politischer Eliten
gewesen", räumt sie ein. Nun aber sei es höchste Zeit,
die Menschen stärker in die EU-Politik einzubeziehen. "Plan D"
beinhaltet 13 Initiativen, die Debatten auf nationaler Ebene
anregen sollen. Dazu gehören etwa häufige Besuche der
EU-Kommissare in den Mitgliedstaaten, um den Menschen ein
Gefühl der Nähe zu vermitteln, ihren Sorgen und
Wünschen zuzuhören.
Als "Botschafter des guten Willens" sollen sich prominente
Nicht-Politiker an den Debatten beteiligen und für den
Stellenwert der Europapolitik werben. Ihr Konzept solle kein
Rettungsplan für den EU-Verfassungsvertrag sein, betont die
Kommissarin. Dass es jedoch schwierig wird, alle
Nationalregierungen mit ins Boot zu holen, zeigt das Beispiel der
Niederlande. Nach dem "Nein" ihrer Bürger zur Verfassung
entschloss sich Den Haag, keine breite Europa-Debatte zu
führen.
Im April 2006 will Wallström eine erste Bilanz der
Diskussionen ziehen. Einen Monat später organisiert die
EU-Kommission eine Konferenz über die Zukunft Europas. Bis
Ende Juni kommenden Jahres schließlich soll ein
Abschlussbericht über die Debatten vorliegen.
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