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Kirsten Burckschat
Weichenstellung für andere Politik?
Niedersachsen: Mechthild Ross-Luttmann als
Sozialministerin nominiert
Die niedersächsische Landesregierung hat eine Nachfolgerin
für Sozialministerin Ursula von der Leyen benannt. Von der
Leyen wechselte von Hannover als Bundesfamilienministerin an die
Spree. Ministerpräsident Christian Wulff nominierte Mechthild
Ross-Luttmann als künftige Ministerin für Soziales,
Frauen, Familie und Gesundheit. Sie soll am 7. Dezember vereidigt
werden und das Amt übernehmen. "Ich freue mich auf meine neue
Aufgabe", sagte die 47-jährige Juristin vor der Presse. Als
sozialpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion weiß sie, dass an
ihre Ernennung große Erwartungen geknüpft sind. Vor allem
die Oppsition hofft, dass Ross-Luttmann einige sozialpolitische
Entscheidungen ihrer Vorgängerin zurücknimmt. Dazu
gehören die umstrittene Kürzung des Landesblindengeldes
oder die Privatisierung der Landeskrankenhäuser.
Vor ihrem Amtsantantritt will sie sich dazu nicht
äußern, zeigte sich aber für Gespräche offen.
Sie tritt zurückhaltend auf, gilt als pragmatische Politikerin
und hält nichts von medienwirksamen Auftritten oder voreiligen
Ankündigungen. Nur soviel verspricht sie: "Die
Mehrgenerationenhäuser werde ich weiter ausbauen." Damit
führt sie ein Lieblingsprojekt ihrer Vorgängerin fort.
Die Entscheidung für Ross-Luttmann ist von allen Fraktionen
begrüßt worden. Ungewöhnlich positiv reagierte die
SPD-Fraktion. Sozialexperte Uwe Schwarz gratulierte und sagte: "Wir
hoffen auf eine Rückkehr zu einer neuen
sozialpartnerschaftlichen Politik." Auch die Grünen
wünschen sich von ihr "wieder mehr Sozialpolitik".
CDU und FDP lobten ihre sozialpolitische Fachkompetenz.
Mechthild Ross-Luttmann bringt langjährige Erfahrung als
Sozialdezernentin im Landkreis Rotenburg/Wümme mit. Ihre
Staatssekretärin soll die emsländische Sozialdezernentin
Christine Hawighorst werden. Sie folgt damit Gerd Hoofe nach, der
zu Horst Seehofer ins Bundesverbraucherschutzministerium gegangen
ist. Eine weitere Veränderung gibt es im
Landwirtschaftsministerium. Für den nach Berlin gewechselten
Staatssekretär Gert Lindemann soll CDU-Generalsekretär
Friedrich-Otto Ripke kommen. Den dann vakanten
Generalsekretärsposten will Ministerpräsident Wulff auch
schnell besetzen. Noch im Dezember möchte er dem
CDU-Landesvorstand einen Kandidaten vorschlagen, der das Amt bis
zum Parteitag im September 2007 kommissarisch führen soll. Als
Favorit gilt der redegewandte 34-jährige Landtagsabgeordnete
Ulf Thiele aus dem ostfriesischen Leer.
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