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dpa
Bundesregierung gegen DB-Umzug
Aus strukurpolitischen Gründen
Der Konzernsitz der Deutschen Bahn (DB) bleibt nach dem Willen
der Bundesregierung in Berlin. Eine Verlegung nach Hamburg sei aus
strukturpolitischen Gründen "nicht akzeptabel", stellte das
Bundeskabinett am 29. November fest, wie Verkehrsminister Wolfgang
Tiefensee (SPD) mitteilte. Wegen dieser Absage an gemeinsame
Umzugsüberlegungen von Konzernchef Hartmut Mehdorn mit dem
Senat der Elbestadt im Rahmen eines Gegengeschäfts handelte
sich die Bundesregierung heftige Kritik aus Hamburg ein. DDie DB
teilte mit, sie wolle die Verhandlungen mit Hamburg auch nach dem
Votum der Bundesregierung weiterführen. Am 7. Dezember solle
der Aufsichtsrat über das Thema beraten. Die
Kabinettsstellungnahme unterstütze "den unternehmerischen Kurs
der DB zur strategischen Weiterentwicklung". Der Bund ist
Alleineigentümer und im Aufsichtsrat vertreten.
Die Grünen begrüßten die Ablehnung der
Sitzverlagerung nach Hamburg. Es sei gut, dass sich der Bund in
dieser Frage von Mehdorn "nicht auf der Nase herumtanzen" lasse, so
Verkehrsexperte Winfried Hermann. FDP-Generalsekretär Dirk
Niebel warf der Bahn vor, mit der von ihr gewollten
Standortverlagerung Wettbewerb verhindern zu wollen.
Noch vor der Kabinettssitzung hatten Mehdorn und Tiefensee
mitgeteilt, sämtliche Entscheidungen - auch die über die
Verlagerung des Konzernsitzes - sollten frühestens im April
fallen. "Für die Bundesregierung ist entscheidend, dass noch
keine Beschlüsse in Aufsichtsrat und Unternehmen gefallen
sind", betonte der Verkehrsminister. Wegen des durch den Umzug
möglichen Verlusts von etwa 1.000 Arbeitsplätzen hatte
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD)
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in einem Telefonat zum
Eingreifen aufgefordert.
Die Bundesregierung bewertete die Beteiligungspläne im
nationalen und internationalen Logistik-Bereich der Bahn als
"sinnvoll", wie Tiefensee betonte. Allerdings wird Mehdorn auch
hierbei eng mit dem Bund zusammen arbeiten müssen. "Verabredet
wurde eine enge Einbindung des Gesellschafters in den Prozess",
stellten Tiefensee und der Bahnchef in einer gemeinsamen
Erklärung fest. "Das Bundeskabinett ist sich nach eingehender
Beratung darüber einig, dass aus strukturpolitischen
Gründen ein solcher Umzug für die Bundesregierung nicht
akzeptabel ist", so Tiefensee. Dazu gehörten die Stärkung
der Hauptstadt und der Ostregionen durch Unternehmensansiedlung.
Mehdorn habe ihm zugleich berichtet, dass 2008/ 2009 der
Mietvertrag der Zentrale im Bahn-Tower am Potsdamer Platz auslaufe
und schon von daher ein Beschluss für die Unterbringung der
Konzernzentrale getroffen werden muss.
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