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013/2002
Stand: 21.01.2002
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Reform der internationalen Agrarforschung vorantreiben

/Entwicklungszusammenarbeit/Antrag

Berlin: (hib/VOM) Die Bundesregierung soll sich dafür einsetzen, dass der Reformprozess der internationalen Agrarforschung vorangetrieben wird. Dies verlangen SPD und Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag ( 14/8000). Die entwicklungsorientierte Agrarforschung solle sich konsequent an den Zielen Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit und -sicherung, Umwelt- und Ressourcenschutz orientieren und dabei auch frauenspezifische Aspekte beachten. Die vorhandenen finanziellen Mittel seien effizient einzusetzen. In den zuständigen Gremien müsse die Regierung darauf bestehen, das Finanzierungssystem der internationalen Agrarforschungszentren "zukunftsfähig" zu gestalten und seine Effektivität durch kontinuierliche Beobachtung überprüfen zu lassen. Der Anteil einheimischer Wissenschaftlicher an den Führungspositionen der Agrarforschungsinstitute sei zu erhöhen, heißt es in dem Antrag weiter. Besonderer Wert sei auf "partizipative Forschungsansätze" zu legen, die der Bedeutung der Kleinbauern als Leistungsträger einer nachhaltigen Entwicklung ländlicher Räume gerecht würden. Ebenso solle die Regierung ihren Einfluss geltend machen, dass die Neustrukturierung des internationalen Agrarforschungssystems durch einen Abbau bürokratischer Hemmnisse und die Umsetzung demokratischer Kontrollmechanismen begleitet wird. Die internationale Agrarforschung sei auch im Bereich umweltgerechter Produktionssysteme wie dem ökologischen Landbau und artgerechter Tierhaltungssysteme zu verstärken, betonen die Abgeordneten. Mehr Beachtung wollen sie ebenso der Nutzung und Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Rohstoffe schenken. Gefordert wird darüber hinaus ein Diskussionsprozess, der die Möglichkeiten der Agrarforschung im Hinblick auf die Weiterverarbeitungsmöglichkeiten landwirtschaftlicher Produkte für den Lebensmittelbereich erörtert, um langfristig die Palette attraktiver Exportprodukte zu erweitern. Im Zusammenhang mit der Gentechnik sei schließlich eine kontinuierliche Technikfolgenabschätzung vorzunehmen, welche ganzheitliche Aspekte der wirtschaftlichen, ökologischen, sozialen und kulturellen Konsequenzen berücksichtigt und sich am Prinzip der Nachhaltigkeit orientiert.

Die Abgeordneten weisen auf vielfältige Abhängigkeiten zwischen Ernährungssicherheit und Bevölkerungswachstum, Umweltzerstörung, Armut und Unterentwicklung hin. Nur von einem ganzzeitlichen Ansatz seien dauerhafte Lösungen zu erwarten. Deshalb müsse die Agrarforschung die Bereiche nachhaltige Landnutzungssysteme, angepasste Technologien, agroforstwirtschaftliche Systeme, nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen und andere sozioökonomische Fragen noch stärker berücksichtigen. Die Fraktionen weisen darauf hin, dass das so genannte "Mid-Term Meeting 2001" der Consultive Group on International Agricultural Research (CGIAR) vom 21. bis 25. Mai in Durban (Südafrika) die Weichen für die weitere Neustrukturierung des internationalen Agrarforschungssystems stellen soll.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2002/2002_013/05
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