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077/2002
Stand: 21.03.2002
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Experten: Kapazitäten im Spitzensport mehr nutzen

Sportausschuss (Anhörung)/

Berlin: (hib/RED) Die Situation des Spitzensportes in Deutschland wird von den meisten Sachverständigen als gut bezeichnet. Dies wurde am Mittwochnachmittag deutlich bei einer Anhörung des Sportausschusses. So sieht der Vizepräsident des Deutschen Sport Bundes (DSB), Ulrich Feldhoff, den Leistungssport in der Bundesrepublik in einer "allgemein guten Situation". Aus seiner Sicht sind keine neuen Konzepte für den Spitzensport notwendig. Vielmehr sollten die vorhandenen zeitnah umgesetzt werden, um nicht im internationalen Vergleich ins Hintertreffen zu geraten. Hannelore Oschütz, die Direktorin der Trainingsakademie Köln, machte ebenfalls eine zufriedenstellende Gesamtsituation aus und führte dies vor allem auf die professionelle Ausbildung der Trainer zurück. Diese sollte auch in Zukunft durch entsprechende Schulungseinrichtungen gesichert sein, die die Verbindung von Theorie und Praxis herstellen könnten. Klaus-Dieter Malzahn, Vizepräsident des Landessportbundes Sachsen-Anhalt, sagte, es sei nötig, eine flexiblere Gestaltung des Sportbildungssystems zu erreichen, um eine effektive Nachwuchsförderung zu ermöglichen, die ebensoviel Wert auf die schulische Ausbildung lege. Dieser Meinung schloss sich auch Karl Hans Pezold vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg an. Für ihn ist es besonders wichtig, dass ein flexibles staatliches Schulbildungssystem den Sportlern ermöglicht, weder schulische noch sportliche Abstriche machen zu müssen.

Der Leiter des Olympiastützpunktes (OSP) Oberwiesenthal, Thomas Weise, betonte die Wichtigkeit von Eliteschulen des Sports, die elementar für den Erfolg im Leistungssport seien. Für die stärkere Förderung der Kommunen als Träger der Sportstätten sprach sich der Leiter des OSP Potsdam aus. Vorhandene Potenziale könnten so besser ausgeschöpft werden. Der Sachverständige Harald Schaale forderte eine bessere Kooperation von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und dem Sport, um dauerhafte Höchstleistungen zu sichern. Der Aktivensprecher des DSB, Stefan Forster, betonte die Notwendigkeit einer "Zweigleisigkeit" im Spitzensport. Neben dem sportlichen Training sollte immer auch eine schulische und berufliche Ausbildung stehen. Dem schloss sich die achtfache Weltmeisterin und dreifache Olympiasiegerin im Rudern, Katrin Boron, an. Für sie gibt es in der Wirtschaft schon Beispiele, wie sportliche und berufliche Karrieren sinnvoll verknüpft werden können. Diese Zusammenarbeit solle weiter gefördert werden. Grundsätzlich waren sich alle Sachverständigen darüber einig, dass der eingeschlagene Weg im Spitzensport der richtige sei.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2002/2002_077/02
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