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159/2004
Stand: 16.06.2004
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Aero-Club gegen Schließung des Flughafens Tempelhof

Ausschuss für Tourismus

Berlin: (hib/VOM) Der Vorstand des Deutschen Aero-Clubs hat sich am Mittwochnachmittag gegen die geplante Schließung des Flughafens Berlin-Tempelhof ausgesprochen. Tempelhof sei ein wichtiger Standort für die Luftfahrt in Berlin, sagte Präsident Gerd Allerdissen im Tourismusausschuss. Der Deutsche Aero-Club ist der Spitzenverband des deutschen Luftsports und betreut sieben Luftsportarten. Allerdissen wies gegenüber den Abgeordneten auf die Bedeutung des Sporttourismus, des Wirtschaftstourismus und des Tagestourismus zu Flugplätzen und Flugsportveranstaltungen hin. Wichtig sei, dass in Deutschland Meisterschaften stattfinden. Vom Luftsport gehe ein großer Impuls für das deutsche Hotel- und Gaststättengewerbe aus, so der Präsident weiter. Er bat die Politik um Unterstützung bei Werbemaßnahmen. Im Übrigen kritisierte Allerdissen einen "überzogenen Bürokratismus" in Deutschland. Entbürokratisierung wäre für den Aero-Club ein Zauberwort, sagte er. Die osteuropäischen Nachbarländer, die nun in die EU aufgenommen wurden, seien noch nicht in dem Maße von der Bürokratie durchdrungen.

Vizepräsident Hans-Jürgen Kreibig wies auf geändertes Freizeitverhalten der Jugendlichen hin. Insgesamt gebe es eine leichte Tendenz nach unten beim Fliegernachwuchs. Einige Vereine könnten die Jugendlichen besser binden als andere. Die Ausbildungsanforderungen seien bis zur Lizenz, etwa zum Segelfliegen, komplex. Auch seien die finanziellen Anforderungen nicht gering, da man kaum mehr Zuschüsse bekomme. Bundesweit sollten Schüler-Fluggemeinschaften populär gemacht werden, so Kreibig. Da die Sportflieger ihr Flugbenzin versteuern müssen, hätte der Aero-Club nichts dagegen, wenn auch die kommerzielle Luftfahrt eine Kerosinsteuer bezahlen müsste, wie Vizepräsident Hermann Kleber mitteilte. Nach den Worten Klebers gibt es vermehrt Bauvoranfragen für Windenergieanlagen in der Nähe von Luftsportgeländen. Man habe nichts gegen die Windenergie, doch sollten die Abstände in ausreichendem Umfang eingehalten werden. Vizepräsidentin Isolde Wördehoff erinnerte schließlich daran, dass die Flugsportvereine auch Angebote für Behinderte machen, und zwar in eigener Regie und auf eigene Kosten.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2004/2004_159/03
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