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021/2005
Stand: 20.01.2005
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Der Stör soll in Deutschland wieder heimisch werden

Verbraucherschutz/Antwort

Berlin: (hib/ELR) Der zeitweise für ausgestorben erklärte Stör soll in Deutschland wieder heimisch werden. Langfristig soll eine regulierte, überwachte Fischerei regionaler Störarten entstehen. Die Bundesregierung bemüht sich darum, den Stör neu anzusiedeln und den Bestand dieser selten gewordenen Fischart zu schützen, wie sie in ihrer Antwort ( 15/4650) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion ( 15/4443) mitteilt. Die verschiedenen Maßnahmen zur Wiederansiedelung des Störs in seinem ehemaligen Verbreitungsgebiet in Deutschland und Europa würden vom Bundesumweltministerium und vom Bundesforschungsministerium sowie verschiedenen Länderinstitutionen unterstützt. Die begonnenen Ansiedelungsvorhaben in Nord- und Ostseezuflüssen hätten wachsendes internationales Interesse geweckt und würden auch durch die EU-Erweiterung, die Zusammenarbeit mit China und den Anrainern des Kaspischen Meeres an Bedeutung gewinnen. Nach Angaben der Regierung entwickelt sich dabei die Ansiedelung des atlantischen Störs im Einzugsgebiet der Ostsee positiver als die des europäischen Störs in der Nordsee. Die Störzucht bestehe in Deutschland zurzeit vor allem aus der Produktion von Tieren für den Besatzfischmarkt (für Aquarien und Gartenteiche), weniger für die Fleischproduktion. Kleinere Produktionsmengen würden derzeit über 15 Betriebe in Deutschland meist direkt vermarktet; die Gesamtmenge betrage annähernd 200 Tonnen Frischfisch. In den kommenden drei Jahren will die Regierung nach eigener Aussage Mittel bereitstellen, um die Kosten für die Laichfischhaltung, Satzfischaufzucht und den versuchsweisen Besatz zu decken.

Moderne Aquakulturtechnologien ermöglichten auch den Artenschutz, heißt es weiter. Gerade mit Blick darauf habe sich die Bundesregierung bei den Beratungen in der EU über die Fischereistrukturförderung ab 2007 dafür eingesetzt, den Besatz mit Fischarten wie Lachs, Aal und Stör mit EU-Mitteln zu fördern. Die Regierung hält eine kommerzielle Nutzung des atlantischen Störs grundsätzlich für realistisch. Für den europäischen Stör dagegen sei eine solche Entwicklung aufgrund der akuten Gefährdung und der rechtlichen Rahmenbedingungen "höchstens langfristig" zu erwarten.
Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2005/2005_021/02
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