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186/2005
Stand: 08.07.2005
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Weniger Betriebe lassen sich nach europäischem Öko-Audit zertifizieren

Umwelt/Antwort

Berlin: (hib/SAS) Die betriebliche Teilnahme am EU-weiten Öko-Audit-System (EMAS) hierzulande ist rückläufig. Während in den Jahren zwischen 1995 und 2001 stetig mehr Unternehmen nach dem EU-Öko-Audit zertifiziert wurden, habe sich die Zahl der Standorte im Jahr 2002 bei 2.000 eingependelt. Ende 2001 seien es noch 2.600 Standorte gewesen. Die Bundesregierung bestätigt damit in ihrer Antwort ( 15/5892) auf eine Kleine Anfrage der FDP ( 15/5777) eine entsprechende Darstellung der Fraktion. Diese hatte unter Bezug auf die im Mai dieses Jahres veröffentlichte EMAS-Statistik der EU bereits eine rückläufige Entwicklung bei den europaweit 3.100 Organisationen, die nach der EU-Öko-Audit-Verordnung geprüft worden waren, festgestellt: Im Jahr 2002 hätten sich noch etwa 3.900 Unternehmen den Anforderungen des Umweltmanagementsystems gestellt. Laut Bundesregierung beruht der Rückgang der Teilnehmerzahlen auf verschiedenen Ursachen. Ein wesentlicher Anreiz für die Einführung des betriebsinternen Öko-Audits entfalle, wenn weniger Fördermittel dafür zur Verfügung stünden. Dies könne auch eine Bevorzugung von Betrieben mit EMAS bei der öffentlichen Auftragsvergabe in bestimmten Fällen nur begrenzt aufwiegen. Als weitere mögliche Ursache für die rückläufige Entwicklung bei der Einführung von Umweltmanagementsystemen nennt die Regierung regionale Ansätze wie etwa das Handwerkersiegel, die für kleine und mittlere Unternehmen attraktiver seien als EMAS. Diese hätten sich in den 90er-Jahren infolge von Umweltpakten zwischen den Regierungen zahlreicher Bundesländer und der Wirtschaft entwickelt. Profitieren könnten die Unternehmen nicht nur von der damit verbundenen finanziellen Förderung, sondern auch von dabei entstandenen regionalen Netzwerken zum Austausch von Informationen. Die Regierung schließt sich aber der Auffassung des Umweltgutachterausschusses an, dass das europäische Öko-Audit insbesondere für kleinere und mittlere Unternehmen attraktiver ausgestaltet werden sollte. Sie habe sich dementsprechend gegenüber der EU-Kommission geäußert und unter anderem vorgeschlagen, die Gültigkeit der EMAS von heute einem Jahr auf drei Jahre auszudehnen. Anders verhält es sich beim Trend zur ISO 14001. Dort, so heißt es, habe sich die Anzahl der Einrichtungen mit einem Umweltmanagementsystem nach ISO 14001, der weltweit verfügbaren Umweltmanagementnorm, im November 2004 in allen 25 EU-Ländern auf 32.000 gegenüber etwa 3.400 Unternehmen in 15 Ländern im Jahr 2000 gesteigert. In Deutschland hätten im Jahr 2000 etwa 2.400 Unternehmen, Ende 2004 etwa 4.300 Betriebe über eine entsprechende Zertifizierung nach ISO 14001 verfügt. Der hierzulande zu beobachtende Trend zur verstärkten Einführung von Managementsystemen für eine größere Berücksichtigung von Umweltbelangen in Betrieben sowie für eine Qualitätsverbesserung gelte auch weltweit. Die Regierung begründet die gegenläufige Entwicklung bei der ISO 14001 mit der fehlenden Verpflichtung, einen Umweltbericht zu erstellen. Dies werde von vielen Unternehmen als Erleichterung angesehen.
Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2005/2005_186/03
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