Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus im Deutschen Bundestag
Mit einer Gedenkstunde zum 60. Jahrestag der Befreiung des
Konzentrations- und Vernichtungslagers in Auschwitz erinnert der
Deutsche Bundestag im Plenarsaal des Reichtagsgebäudes am
Donnerstag, den 27. Januar, um 10 Uhr an die Opfer des
Nationalsozialismus. Nach einer Ansprache von
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hält Professor Dr.
h.c. Arno Lustiger die Gedenkrede. Lustiger überlebte mehrere
Konzentrationslager und war Mitbegründer der jüdischen
Gemeinde in Frankfurt am Main, wo er seit 1945 lebt. Sein
Hauptengagement gilt der Aufarbeitung des jüdischen
Widerstandes. Im Anschluss daran rezitiert der Liedermacher und
Schriftsteller Wolf Biermann aus: "Großer Gesang vom
ausgerotteten jüdischen Volk" - Gedichte des in Auschwitz
ermordeten Jizchak Katzenelson.
Auch in diesem Jahr werden wieder 100 Jugendliche aus Deutschland,
Polen und Frankreich an dieser Veranstaltung teilnehmen, die sich
auf Einladung des Bundestages zu einer mehrtägigen Begegnung
in Berlin aufhalten. Viele von ihnen haben sich in der
Vergangenheit in Initiativen und Projekten zur Geschichte des
Nationalsozialismus oder gegen Antisemitismus und Rassismus
engagiert. Andere sind auf Grund ihrer Herkunft oder ihres Glaubens
persönlich von diesem Gedenktag betroffen.
Der 27. Januar ist im Jahr 1996 vom damaligen
Bundespräsidenten Roman Herzog zum Tag des Gedenkens an die
Opfer des Nationalsozialismus erklärt worden. Seitdem erinnert
der Deutsche Bundestag in einer Gedenkstunde an diese Opfer. Am 27.
Januar 1945 wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager
Auschwitz von sowjetischen Truppen befreit.
1691 Zeichen