Bundestagspräsident Thierse hat den ukrainischen Präsidenten Juschtschenko zu Gesprächen getroffen
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat den
Staatspräsidenten der Republik Ukraine, Viktor Juschtschenko,
am Mittwochvormittag in einem offiziellen Gespräch willkommen
geheißen und sich über die aktuelle Situation in der
jungen Demokratie informiert. "Es ist auch eine Form der
Wertschätzung für die ukrainische Demokratie, dass wir
Sie eingeladen haben, heute vor dem Plenum des Deutschen
Bundestages zu sprechen", sagte Thierse. Er wisse, dass vor
Juschtschenko keine leichte Aufgabe liege. "Die hohen Erwartungen
der ukrainischen Bürger zu erfüllen, ist eher
Herkulesarbeit."
Der ukrainische Staatspräsident bedankte sich für die
Unterstützung durch Bundestag und Bundesregierung in den
vergangenen Monaten. Als Hauptaufgabe seiner Regierungspolitik
nannte Juschtschenko die Bekämpfung der Armut. Doch auch die
Bekämpfung von Kriminalität und Schattenwirtschaft stehe
im Vordergrund. Erneut warb der Präsident für einen
EU-Beitritt seines Landes: "Europa wird ohne die Ukraine nicht
vollständig sein." Das Land empfinde sich als europäische
Kulturnation. Schon heute gingen 40 Prozent der ukrainischen
Exporte in EU-Staaten, nur 18 Prozent nach Rußland. "Wir
wollen aber nicht als Bittsteller vor den Türen der EU stehen,
sondern die demokratischen Standards dafür umsetzen", sagte
Juschtschenko. Jetzt sei es wichtig, vom Westen in dieser Frage
eindeutige Signale zu bekommen.
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