Flutfolgen und Myanmarproblem diskutiert
Der Vorsitzende der Deutsch-ASEAN Parlamentariergruppe
Klaus-Jürgen Hedrich (CDU/CSU) teilt mit:
"Einen umfassenden Bericht über die deutschen
Hilfsbemühungen nach dem verheerenden Tsunami am Indischen
Ozean gab die Bundesministerin für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul, den
Mitgliedern der Parlamentariergruppe ASEAN des Deutschen
Bundestages. Auf die auf ihrer Reise nach Sri Lanka in gewonnenen
Eindrücke legte die Ministerin dabei einen besonderen
Schwerpunkt.
Zweidrittel der Schäden auf Sri Lanka sind im Norden und Osten
des Landes zu verzeichnen. Die Gesprächsteilnehmer waren sich
einig: "Die Arbeit der Aufbauhelfer wie der GTZ, der
Welthungerhilfe und anderer gebührt großer Lob und
Anerkennung!" Ministerin Wieczorek-Zeul warnte davor zu glauben,
dass inzwischen genug Hilfsgelder vorhanden sind. Gerade in den
schwer getroffenen Gegenden im Norden Sri Lankas gibt es kein
Überangebot an Hilfe.
Es wurde deutlich, dass der Fortschritt beim Wiederaufbau
entscheidend vom Fortschritt der Friedensprozesse abhängt.
Sowohl in Sri Lanka als auch in Indonesien sind die am schwersten
getroffenen Regionen seit Jahrzehnten von Bürgerkriegen
heimgesucht. Die Verantwortlichen auf Seiten der Regierungen sowie
der Rebellengruppen müssen die Katastrophe als Chance
begreifen und sich an einen Tisch setzen. "Die Menschen haben ein
Recht darauf, dass die Friedensprozesse endlich an Fahrt gewinnen!"
Die aktuelle Situation sollte auch genutzt werden, um andere
Konflikte in der Region zu entschärfen: Der thailändische
Premierminister Thaksin Shinawatraskann muss sich nach seinem
überwältigenden Wahlsieg bei den Parlamentswahlen nun um
die Probleme in Südthailand kümmern. Auch der Konflikt in
Papua sollte von der indonesischen Regierung gelöst werden.
Bundesregierung und Parlament unterstützen dabei
ausdrücklich die territoriale Integrität der beiden
Staaten.
Zweites Gesprächsthema der Runde war die Situation in Myanmar.
Die Ministerin machte deutlich, dass die Bundesregierung an den
gemeinsamen europäischen Standpunkt in Bezug auf Sanktionen
gebunden ist. Von Seiten der Parlamentariergruppe wurde angeregt,
die Strategie zu Myanmar im EU-Kontext neu zu überarbeiten.
Die Sanktionen sollten die Verantwortlichen in Yangoon, nicht aber
die einfache Bevölkerung treffen. Die Machthaber müssen
sich an den von Ihnen gegebenen Zusagen messen lassen. "Wir
müssen die Verwirklichung der von der Regierung in Myanmar
selbst ausgearbeiteten Roadmap zur Demokratie in Yangoon immer
wieder anmahnen."
Volker Neumann, MdB, und der Vorsitzende der Parlamentariergruppe,
Klaus-Jürgen Hedrich, berichteten vom Besuch einer Delegation
in Flüchtlingslagern in Thailand im vergangenen Jahr und ihren
Erfahrungen in Myanmar. Gelobt wurde dabei besonders die Arbeit der
politischen Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen, die sich
in Myanmar um Land und Leute bemühen. "Sie brauchen gerade aus
dem BMZ ein Signal, dass Ihre Arbeit gewürdigt wird, damit das
Engagement erhalten bleibt oder sogar ausgebaut werden kann. Trotz
der Sanktionen kann das Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) vielfältige Projekte
für Burmesen unterstützen. Gerade im Gesundheits- und
Bildungsbereich lassen die Sanktionen große Freiräume
zu." Ministerin Wieczorek-Zeul sagte die Prüfung der
Anregungen zu."
3.417 Zeichen