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Dezember 05/1998
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Heinz Westphal starb

H. Westphal
(bn) In einem Staatsakt gedachte der Deutsche Bundestag am 19. November des am 30. Oktober verstorbenen früheren Ministers für Arbeit und Sozialordnung sowie Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages, Heinz Westphal. Ein Vierteljahrhundert gehörte der am 4. Juni 1924 geborene SPD-Abgeordnete dem Parlament an, davon fünf Jahre als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit, sieben Jahre als Vizepräsident und fünf Monate als Minister. Die Traueransprachen hielten Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, seine Amtsvorgängerin, Rita Süssmuth, der frühere SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzende Hans-Jochen Vogel sowie für die Regierung der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, Walter Riester. Die Veranstaltung umrahmten Musikstücke von Georg Friedrich Händel und Joseph Haydn. Den Abschluß bildete die Nationalhymne.
Bundestagspräsident Thierse würdigte Westphal als einen "engagierten Parlamentarier und überzeugten Demokraten, der mit kühlem Kopf und heißem Herzen unbeirrbar für seine Überzeugungen" eingetreten sei. Über fünfzig Jahre habe er sich "selbstlos in den Dienst unseres demokratischen Gemeinwesens" gestellt. "Wegen seiner Loyalität, Menschlichkeit, Beharrlichkeit, Verläßlichkeit und persönlichen Bescheidenheit" hätte man Westphal über die Parteigrenzen hinaus geschätzt. In allen Feldern, wozu auch die Jugendarbeit gehörte, habe er in "vorbildlicher Weise gezeigt, daß die parlamentarische Demokratie eine persönliche Verpflichtung bedeute, sich einzusetzen für soziale Gerechtigkeit, für Völkerverständigung und Frieden". Thierse hob dabei besonders das Engagement des Verstorbenen für die Aussöhnung mit Israel hervor.
Süssmuth bezeichnete Heinz Westphal als einen Politiker, der sich um Freiheit und Demokratie verdient gemacht habe. Seine Worte "Ungefährdet ist Demokratie nie" interpretierte die frühere Präsidentin des Deutschen Bundestages als "Mahnung und Verpflichtung" zugleich. Westphal sei ein "unbequemer und unbeugsamer" Demokrat und Parlamentarier gewesen, der "Achtung vor der Meinung des anderen" gezeigt hätte. Süssmuth lobte seine souveräne Amtsführung im deutschen Parlament und bezeichnete Westphal als einen "Anwalt, aber auch Herausforderer der Jugend". Als sein Vermächtnis gebe er weiter, daß trotz allen Wandels eines nicht überholt sei: "Die Zusammenführung von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität".
Vogel betonte seine langjährige freundschaftliche Verbundenheit mit Westphal, dessen Weg er fast 30 Jahre lang begleitet habe. "Die völlige Übereinstimmung von Reden und Handeln" sowie die Fähigkeit zur Vermittlung und zum Ausgleich hätten den Verstorbenen ausgezeichnet. Westphal habe die Gründung der "Vereinigung gegen Vergessen und Demokratie" angestoßen. Sein "Symbol" sei "nicht der Ellenbogen, sondern die zur Hilfe ausgestreckte Hand" gewesen.
Viele h
Quelle: http://www.bundestag.de/bp/1998/bp9805/9805027a
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