Deutscher Bundestag
English    | Français   
 |  Sitemap  |  Kontakt  |  Fragen/FAQ  |  Druckversion
 
Startseite > Blickpunkt Bundestag > Blickpunkt Bundestag - Jahresübersicht 1998 > Blickpunkt Bundestag - Dezember 1998, Nr. 5/98, Inhalt >
Dezember 05/1998
[ zurück ]   [ Übersicht ]

Von der Regierungsfraktion in die Opposition

Zwei weiß-blaue Müllermeister

Michael Glos, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU

M. Glos

Wenn Michael Glos zum "weiß-blauen Stammtisch" in die Bayerische Landesvertretung bittet, dann wissen die Journalisten, daß es erstens entweder Weißwürste oder Leberkäs gibt und zweitens Hintergrundinformationen aus der CSU-Landesgruppe. Deren Chef ist seit 1993 der 54jährige Müllermeister aus dem unterfränkischen Prichsenstadt. In dieser Funktion ist er zugleich erster stellvertretender Fraktionsvorsitzender der gemeinsamen Fraktion mit der CDU.
Michael Glos, der zur sanften politischen Spöttelei neigt und dem Ironie und Selbstironie nicht fremd sind, gehört zu den Politikern im Bundestag, die wirtschaftlich selbständig sind, was wiederum Unabhängigkeit schafft. Glos, am 14. Dezember 1944 in Brünnau/Unterfranken geboren, verlor im Alter von 10 Jahren seinen Vater. Das bedeutete auch, daß der Junge keine langwierige Schulausbildung und kein Studium machen konnte. Nach der mittleren Reife begann Glos eine Müllerlehre. 1968 legte er die Meisterprüfung ab und übernahm den elterlichen Getreidemühlen- und Landwirtschaftsbetrieb, den inzwischen sein ältester Sohn führt.
1970 trat Glos in die CSU ein, saß im Stadt-rat und im Kreistag, wurde Vorsitzender des CSU-Bezirks Unterfranken. 1976 schaffte er über den Wahlkreis Schweinfurt als damals jüngster CSU-Abgeordneter den Sprung in das Bonner Parlament, wo er sich mit Fragen der Wirtschafts- und Finanzpolitik befaßte. Im Rahmen der Bonner Regierungsbildung vom Januar 1993 wurde der Vorsitz der CSU-Landesgruppe frei, weil Amtsinhaber Wolfgang Bötsch als Postminister in die Regierung aufrückte. Michael Glos gewann. Seither versteht er es, die bayerischen Interessen in die Gesamtpolitik einfließen zu lassen, ohne deren Geschlossenheit zu gefährden.

Dr. Peter Ramsauer, Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe

P. Ramsauer

Sein Wahlkreis ist ein landschaftlicher Traum, auch wenn man Traunstein mit "n" schreibt. Traunstein ist der Mittelpunkt des oberbayerischen Chiemgaus. Peter Ramsauer, der diesen Wahlkreis, der auch das Berchtesgadener Land umfaßt, seit 1990 für die CSU im Bundestag vertritt, sagt selbst ganz unbescheiden, es sei einer der schönsten in Deutschland. Wer auf dem Watzmann steht und ins Tal schaut, der glaubt ihm das sofort.
Für Derartiges hat der 44jährige promovierte Diplomkaufmann und, wie CSU-Landesgruppenchef Michael Glos, Müllermeister aber selten Zeit. Peter Ramsauer ist stark beschäftigt, im Wahlkreis sowieso, und seit Januar 1998 verstärkt auch in Bonn. Seit dem 15. Januar ist er Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe.
Seine politische Karriere startete Ramsauer als Mitbegründer der Schülerunion in Bayern. Dann ging es schnell auf der Leiter nach oben. Die ersten Sporen verdiente er sich in der Kommunalpolitik, was für die Arbeit im Bundestag allemal eine gute Voraussetzung ist. Ins deutsche Parlament zog Ramsauer vor acht Jahren ein.
Was er so alles für seinen Wahlkreis tut, darüber kann man sich in der MdB-Homepage überzeugen. Die Themen seiner Tätigkeiten reichen vom Kirchholz- und Stadtbergtunnel Bad Reichenhall bis zur Franz-Haslberger-Sprungschanze in Reit im Winkl. Im Bundestag begann Ramsauer schwerpunktmäßig mit der Arbeits- und Sozialpolitik und der Wirtschafts- und Entwicklungspolitik, bis er jetzt zum Parlamentarischen Geschäftsführer seiner Fraktion aufrückte.

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/1998/bp9805/9805079
Seitenanfang [TOP]
Druckversion Druckversion