K.Rüdiger Durth
Nicht immer nur Klöße und
Rostbratwurst...
Ein neues Logo soll für Thüringen
werben
Eine schier unendliche Geschichte ist die von Wasser und
Abwasser in Thüringen, an der fast die absolute Mehrheit der
CDU im vergangenen Jahr gescheitert wäre. Drastische
Gebührenerhöhungen standen den Bürgern des Landes
ins Haus, weil die entsprechenden Wasser- und Abwasserverbände
die Preise kräftig erhöhen wollten. Da griff
Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) ein, der die Brisanz
der Verärgerung der Bürger richtig einschätzte. So
setzte er kurzerhand ein Moratorium durch. Ab dem 1. Mai 2004
sollten die Gebühren einzugsberechtigten Verbände keine
Beiträge für Wasser und Abwasser mehr einziehen, bis das
Land ein neues und für die Bürger verträglicheres
Abgabengesetz beschlossen habe. Und dieses ist seit dem 1. Januar
2005 in Kraft.
Die Verbände hielten weitgehend still, weil ihnen zugleich
versichert worden war, dass der Freistaat für den Ausfall
aufkommen werde und für den er rund drei Millionen Euro im
Haushalt des Landes zur Verfügung gestellt hat. Doch nun
beklagen sich die Zweckverbände für Wasser und Abwasser,
das Land zahle nur schleppend und lehne außerdem viele
entsprechende Erstattungsanträge einfach ab. Für den
zuständigen Innenminister Karl Heinz Gasser (CDU) sieht die
Sache freilich etwas anders aus. Die Zweckverbände hätten
kaum Anträge gestellt. Auch seien einige Anträge
abgelehnt worden, weil die Begründungen für Erstattungen
durch das Land falsch oder mangelhaft gewesen sein.
Bislang hat der Freistaat nicht einmal 100.000 Euro
zurückerstattet. Die Zweckverbände werden ungeduldig und
drohen bereits der Landesregierung mit gerichtlichen Klagen. Einem
Zweckverband sind angeblich lediglich 60 statt der erbetenen 12.000
Euro erstattet worden. Dabei hatte Ministerpräsident Althaus
im vergangenen Jahr eine unbürokratische Rückerstattung
versprochen. Außerdem sollen nach dem neuen Gesetz die
Gebühren für Wasser moderat steigen, während die
für Abwässer sogar gesunken sind.
Allerdings dürften all die, die im Freistaat mit Wasser und
Abwasser zu tun haben, wohl die neue "Dachmarke" der
Thüringen-Werbung nicht benutzen. Entworfen von der Designerin
Christine Beckert, schließt der in "Scala Sans" gestaltete
Schriftzug Thüringen mit einem stilisierten Herzen ab.
Darunter steht rechts unten "Freistaat Thüringen". Nach dem
Willen von Staatskanzlei und Wirtschaftsministerium können
private Unternehmer den rechtlich geschützten Schriftzug
nutzen. Begrüßungsschilder an den Autobahnen sollen
ebenfalls mit dem neuen Schriftzug ausgestattet werden.
Auf der "Grünen Woche" in Berlin kündigte
Ministerpräsident Dieter Althaus an, Thüringen solle in
Zukunft nicht nur mit Thüringer Rostbratwurst und
Klößen in Verbindung gebracht werden. Vielmehr will man
auch mit anderen Qualitäts-Lebensmitteln zu einem Begriff in
und außerhalb des Freistaates werden, darunter kalorienarmen
Milchprodukten. So kann sicher bald auch der eine oder andere
landwirtschaftliche Betrieb das neue Thüringen-Logo nutzen. Im
zurückliegenden Jagdjahr wurden in Thüringen 1.300 Tonnen
Wildfleisch produziert, das sich auch außerhalb des
Freistaates aufgrund seiner guten Qualität großer
Beliebtheit erfreut.
"Erfurt muss zur Drehscheibe für Kindermedien-Produktionen
werden." Diese Forderung hat Ministerpräsident Dieter Althaus
auf einer Tagung von Medienproduzenten aus Köln, Bonn,
München, Berlin und der Schweiz erhoben, die in der
thüringischen Landeshauptstadt stattfand. Geplant ist deshalb
die Errichtung eines Kindermedienzentrums.
Den guten Namen Thüringens haben in den
zurückliegenden Monaten auch viele Soldaten und Polizisten in
alle Welt getragen. Und so empfing Ministerpräsident Dieter
Althaus zahlreiche von ihnen aus Thüringen, die Dienst im
Kosovo oder in Afghanistan geleistet haben oder leisten: "Sie haben
dazu beigetragen, dass Frieden und Menschenrechte zur Geltung
kommen. Sie haben dazu einen wichtigen Beitrag geleistet, dass es
in Europa und in der Welt sicherer wird, dass Strukturen für
dauerhafte Sicherheit aufgebaut werden." Zugleich setzte sich der
Regierungschef für die Beibehaltung der allgemeinen
Wehrpflicht ein und mahnte eine schnelle und klare Entscheidung
seitens der Bundesregierung in dieser Frage an: "Denn es geht auch
um die Perspektive der jungen Menschen, die heranwachsen."
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