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wol
Arbeit der Stiftung einhellig gewürdigt
Auszahlungen an Zwangsarbeiter werden 2005
abgeschlossen
Inneres. Im Verlauf des Jahres 2005 werden alle
noch ausstehenden Zahlungen an Zwangsarbeiter durch die sieben
damit beauftragten Organisationen abgeschlossen sein. Dies
erklärte der Vertreter der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung
und Zukunft" am 26. Januar im Innenausschuss.
Den Ausführungen zufolge sind mit Ende
des Jahres 2004 Zahlungen in Höhe von insgesamt 3,8 Milliarden
Euro an insgesamt 1.614.000 Zwangsarbeiter geleistet worden. Alle
beauftragten Organisationen bis auf die IOM (Internationale
Organisation für Migration) hätten bereits mit der
Zahlung der zweiten Rate begonnen; 1,141 Millionen Zwangsarbeiter
hätten die zweite Zahlungsrate bereits erhalten. Insgesamt
seien 2,3 Millionen Anträge von der Stiftung bearbeitet
worden, wobei rund 500.000 Anträge wegen fehlender oder nicht
zutreffender Nachweise abgewiesen worden seien. In rund zehn
Prozent der Fälle gingen die Zahlungen an Hinterbliebene, weil
die Empfänger inzwischen verstorben seien.
Zahlungen an zusätzliche
Opfergruppen
Aufgrund der gesetzlich vorgesehenen
Öffnungsklausel wurden durch die Entwicklung der
Zinserträge Zahlungen in Höhe von 316 Millionen Euro an
zusätzliche Opfergruppen möglich. Dazu gehören
Personen, die sich wegen Verfolgung versteckt halten mussten, sowie
Zwangsarbeiter, die nicht verschleppt, sondern im eigenen Land zur
Zwangsarbeit gepresst wurden. Von dem Zinsertrag sind
einvernehmlich zwischen der Stiftung und den betrauten
Organisationen 190 Millionen Euro für Opfergruppen
ausgewiesen, die durch die IOM betreut werden. 135 Millionen wurden
an den Jewish Claim überwiesen und 16 Millionen Euro werden an
russische Opfergruppen ausgezahlt. Eine weitere Zuzahlung in
Höhe von 17 Millionen erfolgte an Opfer von medizinischen
Versuchen. Diese erhalten mit jeweils 6700 Euro 87 Prozent des
gesetzlich festgelegten Höchstbetrages. Lediglich Zahlungen
zur Regelung von Versicherungsschäden könnten nicht bis
2005 geleistet werden. Hierzu erklärte der Berichterstatter
der SPD-Fraktion, von rund 80.000 gemeldeten
Versicherungsansprüchen seien bislang nur 4.000
belegbar.
Alle Fraktionen des Innenausschusses
drückten der Stiftung übereinstimmend ihren Dank für
die geleistete Arbeit in einem problematischen und
äußerst sensiblen Bereich aus. Auf den Punkt brachte es
der Sprecher der FDP als er sagte, auch nach der Verabschiedung der
gesetzlichen Vorlage zur Entschädigung hätte bei einer
weniger sensiblen und weniger gut geführten Regulierung "noch
viel Porzellan zerschlagen werden können". Es sei das
Verdienst des Kuratoriums, der Wirtschaftsunternehmen und der
beauftragten Organisationen, dass die Entschädigung allseits
zufrieden stellend verlaufen sei. Mit Zuversicht wurde von allen
Fraktionen auch die Gestaltung des Zukunftsfonds bewertet, der nach
Auskunft der Stiftung allerdings erst im Aufbau begriffen
ist.
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